Vor genau 70 Jahren sind die Gefangenen des bekanntesten Konzentrationslagers Auschwitz befreit worden. Aus diesem Anlass sind auf dem ehemaligen Lagergelände Gedenkfeiern veranstaltet worden. Dieses Jahr nahmen der polnische Präsident sowie Vertreter aus 49 Länder und ehemalige Häftlinge teil. An die Opfer des KZ wurde auch in Berlin gedacht.
Am 27. Januar 1945 ging der Albtraum der Häftlinge von Auschwitz und Auschwitz-Birkenau zu Ende. Das Konzentrationslager wurde durch die Soldaten der 1. Ukrainischen Front der Roten Armee befreit. Die Häftlinge begrüßten die Soldaten wie Erlöser, die SS-Soldaten dagegen versuchten, alle Dokumente und Beweise zu vernichten. Viele Gefangenen waren von ihnen in den so genannten „Todesmärschen“ evakuiert worden.
An der großen Gedenkfeier, die auf dem Gelände des ehemaligen Konzentrationslagers Auschwitz (im heutigen Oswiecim) stattfanden, nahmen unter anderem der Präsident Polens Bronislaw Komorowski, eingeladene Vetreter aus 49 Ländern sowie ehemalige Häftlinge des KZ teil. Unter letzteren waren auch 100 ehemalige Gefangene aus Israel.
Bei den Feierlichkeiten legte Bronislaw Komorowski mit anderen Staats- und Regierungschefs einen weiß-roten Blumenkranz unter der wieder aufgebauten „Todeswand“ nieder. Dann hielt er eine Rede, in der er betonte, warum das Gedenken an die Konzentrationslager und ihre Opfer wichtig sei. Der polnische Präsident erinnerte daran, wie an diesem die menschliche Würde verletzt oder sogar weggenommen wurde und wie Millionen Menschen auf bestialische Art und Weise ermordet wurden. Da sich die KZ Auschwitz und Auschwitz-Birkenau auf polnischem Boden befanden, sei Polen zu einem gewissen „Wächter der Erinnerung“ geworden, so Komorowski.
Gedenken in Deutschland
Obwohl die Hauptfeierlichkeiten in Oswiecim stattfanden, wurde auch in anderen Länder an diesem wichtigen Jahrestag an die Opfer des Holocaust gedacht. Bundeskanzlerin Angela Merkel nahm an den vom Internationalen Auschwitz Komitee veranstalteten Gedenkfeiern teil. Dabei betonte sie, dass diese Kriegsverbrechen nie vergessen sein könnten – das hätten die Millionen Opfer verdient.
An die Befreiung von Auschwitz wurde auch auf andere Weise gedacht. Bundespräsident Joachim Gauck besuchte zusammen mit Bundestagspräsdent Norbert Lammert und dem polnsichen Historiker und Journalisten Marian Turski – einem der überlebenden Auschwitz-Häftlinge – eine Diskussion mit Jugendlichen zum Thema Konzentrationslager.