Heute Morgen mussten circa 2.500 Personen aus über 20 Institutionen wie Krankenhäusern und Polizeistationen sowie Einkaufszentren in ganz Polen evakuiert werden. Die E-Mails mit einer Bombendrohung wurden über verschiedene Server unter anderem über Deutschland und Frankreich versendet. Der genaue Inhalt dieser Mails wurde bisher nicht veröffentlicht und ist nur dem polnischen Inlandsgeheimdienst (ABW) bekannt.
Es wurden viele Institutionen paralysiert – aus Krankenhäusern mussten stationär behandelte Patienten entlassen werden. Das kann weiterreichende Auswirkungen habe, da das polnische Gesundheitssystem in einem desolaten Zustand ist und die meisten Patienten mehrere Monate auf die Aufnahme in ein Krankenhaus oder auf einen Eingriff gewartet haben. Doch die Evakuierungen wurden durch Einsatzkräfte ohne größere Zwischenfälle durchgeführt; es handelte sich um den größten Einsatz in der polnischen Geschichte. Eine Bombe wurde in keiner der Einrichtungen gefunden.
Premierminister Donald Tusk (Bürgerplattform, PO) sowie Innenminister Bartlomiej Sienkiewicz verurteilten die Drohungen scharf und forderten Haftstrafen für die Täter. Kommentatoren und Experten sind der Auffassung, es könne sich bei dem falschen Alarm um einen Test handeln, der einen richtigen Anschlag vorbereitet – damit sei er jedoch selbst schon ein Terrorakt. Im Inlandsgeheimdienst wurde eine Arbeitsgruppe eingerichtet, die sich ausschließlich um diesen Fall kümmert – eine Person wurde bisher festgenommen, Details kamen aber nicht ans Tageslicht.