Erfolg und Tragödie für Polen im Himalaja

Seit einigen Tagen wird von zwei großen Ereignissen im Himalaja berichtet – in beiden spielen Polen die Hauptrolle. Bei dem ersten handelt es sich um den Erfolg eines polnischen Skifahrers, der als erster von einem Achttausender heruntergefahren ist. Das zweite Ereignis ist wiederum eine traurige Nachricht – ein anderer polnischer Skifahrer wird seit ein paar Tagen vermisst und die Suche nach ihm ist schon eingestellt worden.

Andrzej Bargiel, ein 27-jähriger, erfahrener Skifahrer, konnte viele Erfolge in dieser Sportart verbuchen. Seit Jahren beschäftigt er sich mit dem Skifahren und Skibergsteigen. Bargiel gehört sogar zur Nationalmannschaft. Mehrmals hielt er sich im Himalaja auf, wo er die höchsten Berge der Welt bestiegen hatte und auf Skier heruntergefahren ist. Am vergangenen Samstag verbuchte er einen weiteren Erfolg. Andrzej Bargiel ist als erster Mensch den Berg Broad Peak (8051 m ü.d.M.) herunter gefahren. Der Pole ist nach mehreren Tagen auf den Gipfel des zwölfthöchsten Berges der Welt gelangt – dann erfolge die Abfahrt vom Achttausender. Diese dauerte etwa drei Stunden.

Im Himalaja befanden sich zu dieser Zeit auch weitere polnische Skifahrer und –bergsteiger, unter anderem Aleksander Ostrowski und Piotr Snigorski. Die Sportpartner waren gerade dabei, den Berg Gasherbrum II (8034 m ü.d.M) zu besteigen. Nach ungefähr zwölf Stunden sind die zwei Kletterer auf der Höhe von etwa 7600 Metern umgekehrt und hatten vor, zu den niedrigeren Skilagern zu fahren. Zwischen zwei Lagern hat Snigorski seinen Partner Ostrowski aus den Augen verloren. Die äußeren Umstände waren jedoch für eine Suche zu schwierig. Er ist zum niedrigsten Lager gefahren und hat Hilfe geholt.

Die Suche nach Aleksander Ostrowski dauerte von Samstag bis Montagabend unter Führung der polnischen Hochbergkletterin Kinga Baranowska. Die Suche musste jedoch eingestellt werden. Höchstwahrscheinlich ist Ostrowski von einer Lawine fortgerissen und in eine Felsspalte hineingedrängt worden. Es wurden allerdings keine Spuren des polnischen Skibergsteigers gefunden. Andererseits konnte die Suche wegen der schlechten Wetterlage nicht fortgesetzt werden.

Aleksander Ostrowski war kein Anfänger oder Unerfahrener – der ebenfalls 27-jährige ist im Bieszczady-Gebirge geboren und seit der Kindheit war er aktiver Skifahrer und später Bergrettungswächter. Seine sportliche Erfahrung sammelte er zunächst in der Tatra, dann in den Alpen, um schließlich im Himalaja Ski zu fahren.