Erzbischof Macharski verstorben

Heute ist ein trauriger Tag für polnische Katholiken – der Krakauer Metropolit, Erzbischof Franciszek Macharski ist im Alter von 89 Jahren verstorben. Macharski war als Oberbischof von Krakau der Nachfolger sowie enger Freund von Johannes Paul II. Kurz vor seinem Tod wurde Macharski unerwartet vom Papst Franziskus besucht.

Altar in Brzegi, KrakauFranciszek Macharski wurde am 20. Mai 1927 in Krakau geboren. Seine Schulausbildung, die durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges unterbrochen wurde, setzte er in geheimen Gymnasien fort. Sein Abitur bestand er schon nach dem Krieg. Der Reifeprüfung folgte das Theologiestudium im Priesterseminar des Krakauer Erzbistums sowie an der Jagiellonen-Universität in Krakau. Seine Promotion erhielt er im Schweizer Freiburg 1956. Im Jahre 1978 wurde er von seinem Vorgänger, dem neu gewählten Papst Johannes Paul II zum Krakauer Erzbischof ernannt.

Die Freundschaft mit dem späteren Papst, Karol Wojtyla, begann noch in den 1950er Jahren im Krakauer Priesterseminar. Die Geistlichen blieben enge Freunde über Jahre, bis zu dem Tod von Johannes Paul II 2005. Erzbischof Macharski blieb jedoch damals in Krakau, weil er für seine Gemeinden da sein wollte.

Der Krakauer Metropolit war seit einigen Wochen im Krankenhaus, nachdem er zu Hause hinfiel und sich verletzte. In die Klinik wurde er bewusstlos gebracht – dort wurde er in ein künstliches Koma versetzt. Beim Besuch der Weltjugendtage hat sich Papst Franziskus ungeplant dafür entschieden, Erzbischof Macharski zu besuchen, um für ihn zu beten und ihm sein Segen zu geben.

Franciszek Macharski verstarb heute früh. Ihren Beilad haben die Politiker mit dem Präsidenten Andrzej Duda an der Spitze ausgesprochen. In Krakau läutete aus diesem Grund die Glocke „Zygmunt“ – die wohl bekannteste polnische, noch aus dem Mittelalter stammende Glocke.

Bild: Altar in Brzegi, Krakau // (cc) P.Tracz/KPRM [Public Domain Mark 1.0] / Flickr