Erzbischof trotzt Kritik: Kirche bleibt geschlossen

Die Kirche in Jasienica bleibt geschlossen. Erzbischof Hoser setzte diese Entscheidung bei einem Gespräch mit Gesandten der Gemeinde durch. Damit verliert der kritische Pfarrer Wojciech Lemanski an Rückhalt.

Die Kirche in Jasienica, die am Sonntag geschlossen wurde, bleibt dieses bis auf Weiteres. Das ist das Ergebnis eines Gespräches zwischen Erzbischof Henryk Hoser und Gesandten der Gemeinde aus dem Dorf bei Warschau. Zuvor hatten rund 250 Gemeindemitglieder vor der Warschauer Kurie gegen die Schließung des Gotteshauses in ihrem Dorf kurz vor Ostern protestiert. Dabei hatten sie auch die Wiedereinsetzung des entlassenen Pfarrers Wojciech Lemanski gefordert.

Nachdem sich Erzbischof Hoser zu einem Gespräch mit den aufgebrachten Gläubigen getroffen hatte, scheinen die Wogen geglättet. Es wurde eine Regelung getroffen, die nach Ansicht der Beteiligten ein guter Kompromiss sei. Doch im Prinzip hat sich der Erzbischof durchgesetzt: die Kirche bleibt vorerst geschlossen. Eine Messe soll zu Ostern aber in Jasienica abgehalten werden – draußen vor dem Gotteshaus.

Hoser setzt sich durch

Damit hat sich der Erzbischof durchgesetzt, der kritische Pfarrer Wojciech Lemanski bleibt abgesetzt. Die Gemeindemitglieder ließen sich – so scheint es – überzeugen, dass sich Lemanski einem kircheninternen Verfahren durch den Vatikan stellen muss. Lemanski war untersagt worden, weiterhin Gottesdienste abzuhalten, nachdem er mehrfach kritische Meinungen zu offiziellen Position der Kirche geäußert hatte. Dennoch hatte er weiter in der Kirche gearbeitet und war erst am Palmsonntag auf Veranlassung von Hoser ausgesperrt worden.

Der Konflikt zwischen Hoser und Lemanski schwelt bereits seit einiger Zeit, bisher konnte Lemanski aber auf Unterstützung in seiner Gemeinde zählen. Ob diese sich jetzt dadurch zufriedenstellen lässt, dass ein Gottesdienst an Ostern abgehalten wird, oder ob sie weiter für ihren Pfarrer kämpft, wird sich zeigen.