Anfang September erschütterte Polen die Nachricht über einen brutalen Zwischenfall in Piaseczno bei Warschau. Betroffener ist der 23-jährige Dominik, ein aus Kattowitz stammender Maurer, der in der Kleinstadt auf einer Baustelle schwarz gearbeitet hat. Nachdem er seinen verdienten Lohn in Höhe von ca. 2.000 Zloty nicht erhalten hatte, wollte er es von seinem Arbeitgeber fordern und drohte ihm mit der Arbeitsaufsicht. Dieser zwängte mit einem anderen Mitarbeiter den jungen Mann in ein Auto und fuhr mit ihm in einen Wald. Dort zogen die Angreifer Dominik seine Kleidung aus und versetzten ihm mehrere schwere Schnittwunden. Schließlich schnitten sie dem jungen Mann vier Finger ab und fuhren weg – Dominik ließen sie im Wald, damit dieser verblutete.
Der Maurer aus Schlesien schaffte es jedoch mit letzter Kraft zur Landstraße. Dort wurde er zufällig von Autofahrern bemerkt. Dominik wurde ins Krankenhaus gebracht und notoperiert – sein Leben und seine schwer verletzte Hand wurden gerettet, die Finger wurden wieder angenäht. Das Problem: Weil Dominik Schwarzarbeiter war, war er nicht krankenversichert. Das Krankenhaus stellte ihm eine Rechnung in Höhe von ca. 20.000 Zloty aus.
Polen von Dominiks Schicksal gerührt
Sehr viele Menschen kamen dem jungen Maurer zu Hilfe und unterstützten ihn finanziell. Sogar der Vorsitzende der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) Jaroslaw Kaczynski deklarierte seine Bereitschaft, Geld für Dominik zu spenden. Doch der junge Mann hat diese Hilfe nicht angenommen. Er argumentierte, er sei sehr dankbar für die Hilfsbereitschaft, wolle aber auf keinen Fall, dass sein Schicksal irgendwie politisch ausgeschlachtet werde.
Aber auch ohne Hilfe von PiS endet die Geschichte – den Umständen entsprechend – recht gut. Nach einem Fernsehbericht haben sich mehrere Spender gemeldet, die Dominiks Behandlung und Therapie finanzieren wollen. In sozialen Netzwerken sind mehrere Kontonummer aufgeführt, auf die jeder Hilfsbereite Geld einzahlen kann. Dominik selbst ist von der aus ganz Polen kommenden Unterstützung sehr bewegt und allen Helfern sehr dankbar. Er gibt zu, diese Situation sei für ihn ziemlich peinlich, aber auch wunderschön und bringe den Glauben in das Gute im Menschen zurück.