Gesetzlicher Feiertag zur Heiligsprechung des Papstes?

Heute sind genau neun Jahre seit dem Tod von Papst Johannes Paul II. vergangen. Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche ist am Abend des 2. April 2005 verstorben. Nun wird in den Medien dem Papst aus Polen gedacht und über seine Heiligsprechung diskutiert. Auch ein gesetzlicher Feiertag in Polen scheint möglich.

Karol Wojtyla, der spätere Papst Johannes Paul II., wurde am 18. Mai 1920 in der kleinen Stadt Wadowice (in der Nähe von Krakau) geboren. Er wuchs in sehr bescheidenen Verhältnissen auf. Im Jahr 1938 bestand er sein Abitur und nahm ein Studium im Fach Polonistik auf, welches er aber wegen des Zweiten Weltkrieges abbrechen musste. Im Jahr 1942 entschloss er sich, in einem geheimen Priesterseminar Theologie zu studieren.

Nach langjähriger Arbeit als Priester, Erzbischof und Kardinal in Polen und im Vatikan wurde er am 16. Oktober 1978 zum 264. Papst der römisch-katholischen Kirche gewählt. Bekannt war der polnische Papst vor allem für seine zahlreichen Pilgerfahrten in alle möglichen Länder der Welt und für viele Selig- und Heiligsprechungen. Der Kanonisatiosprozess des Papstes selbst ist einer der kürzesten in der Geschichte der katholischen Kirche. Seine Heiligsprechung ist für den 27. April geplant, die Seligsprechung erfolgte bereits vor drei Jahren.

Tag der Heiligsprechung – gesetzlicher Feiertag?

Anfangs hat die Stadtverwaltug in Rom mit einer Anzahl von ca. sieben Millionen Pilgern gerechnet, die zur Heiligsprechung des polnischen Papstes kommen sollten. Doch nach aktuellen Angaben der römischen Hotels und statistischen Berechnungen erwartet der Bürgermeister der Ewigen Stadt nur etwa drei Millionen Pilger.

Aus Anlass der bevorstehenden Heiligsprechung wollen die Politiker der Partei Solidarisches Polen (SP), dass der 27. April 2014 zu einem gesetzlichen Feiertag wird. Die Partei hat schon einen fertigen Gesetzesentwurf erstellen lassen. Der Vorsitzende der Partei Zbigniew Ziobro begründet diese Idee mit der Überzeugung, dass die Heiligsprechung des Papstes aus Polen ein großes und bedeutsames Ereignis sein werde. Er wolle den Polen die Möglichkeit geben, nach Rom zu fahren, oder sich mindestens eine Live-Übertragung im Fernsehen anzusehen. Der 27. April ist zwar ein Sonntag, aber Ziobro macht darauf aufmerksam, dass das für sehr viele Polen ein normales Arbeitstag ist – zum Beispiel für die Mitarbeiter der Supermärkte.