Nach den Programmen Familie 500+ und Wohnung+ ist eine weitere Reform in vollem Gange. Nun soll auch das Bildungswesen reformiert werden. Die Novellierungen sind bereits vom Sejm verabschiedet worden – ab dem nächsten Schuljahr wird die Prüfung nach der Grundschule abgeschafft und Abiturienten bekommen das Recht, die Reifenprüfungsergebnisse anzufechten.
Über die Ansichten, Pläne und allgemeine Einstellung der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) kann diskutiert werden, eines lässt sich jedoch nicht bestreiten: Die aktuelle polnische Regierung ruht sich nach dem Wahlsieg nicht auf ihren Lorbeeren aus. Die Ressorts arbeiten an mehreren Projekten, die in den Wahlversprechen angesprochen wurden. Dazu gehören unter anderem die geplanten Änderungen im Bildungswesen. Der erste Schritt in diesem Bereich ist nun gemacht und die ersten Novellierungen im Gesetz verabschiedet.
Die Abgeordneten haben entschieden, dass nach der ersten Bildungsstufe – der Grundschule – keine Prüfung mehr stattfinden wird. Bisher mussten die Sechstklässler (die Grundschule dauert in Polen sechs Jahre) ihren Wissenstand prüfen lassen. Die Prüfung ist im Jahr 2002 in Folge der letzten Bildungsreform eingeführt worden. Damals wurde das Model mit der sechsjährigen Grundschule, dem dreijährigen Gymnasium, sowie einer zwei- bis vierjährigen Oberschule (z.B. Lyzeum oder Technikum) eingeführt.
Für die Schüler bedeutet das, dass es ab dem nächsten Schuljahr (2016/17) keine Prüfung mehr geben wird. Des Weiteren wird es ab dem nächsten Jahr möglich sein, das Ergebnis der Reifenprüfung anzufechten. Die Abiturienten werden das Recht bekommen, die Bewertung des schriftlichen Teil des Abiturs anzuzweifeln und erneut prüfen zu lassen. In einem solchen Fall wird die Prüfung zum speziellen Kollegium weitergeleitet und erneut kontrolliert werden.
Die von Sejm verabschiedete Novellierungen werden nun zum Senat zur weiteren Debatte und Abstimmung weitergeleitet.
Bild: Sejm-Flagge // (cc) Lukas Plewnia / polen-heute.de [CC BY-SA 2.0] / Flickr