Immer mehr Kinder nicht geimpft

Die Mode der Impfverweigerung ist nun auch in Polen angelangt – immer mehr Eltern entscheiden sich, ihre Kinden nicht impfen zu lassen. Innerhalb von vier Jahren ist die Anzahl der nicht geimpften Kinder um den Faktor fünf gestiegen. Laut Experten ist das die Folge der Anti-Impf-Bewegungen.

Die zuständige Behörde in Polen hat beunruhigende Fakten veröffentlicht: immer mehr Eltern lassen ihren Nachwuchs nicht impfen. Während sich im Jahr 2010 die Zahl der nicht geimpften Kinder auf 2.500 belief, ist sie bis 2014 auf 12.300 gestiegen. Diese Tatsache ist umso erstaunlicher, da das Nichtimpfen von Kindern als Grund für die Entziehung der Sorgerechts anerkannt werden kann.

Die Ursachen für diese Entwicklung sehen Experten in den immer beliebteren Anti-Impf-Bewegungen, die in Westeuropa sowie in Übersee besonderes Prominenz erlangt hat. Ihre Anhänger kolportieren die Ansicht, dass das Impfen von kleinen Kindern Autismus verursachen kann. Ärzte und Gesundheitsexperten widersprechen dieser Meinung natürlich. Doch die Impfgegner denken, man zwinge sie aus rein finanziellen Gründen zur Impfung.

Staatliche Experten meinen jedoch: es gebe nicht zwei Wahrheiten – die von Ärzten und die von Anti-Impfer, sondern nur eine: die Impfungen sind obligatorisch, weil sie gut und sicher sind und gegen gefährliche Erkrankungen schützen. Dies überzeugt leider nicht alle Eltern – und das, obwohl die Vernachlässigung dieser Pflicht zu rechtlichen Strafen führen kann – von Geldstrafen angefangen bis zur Entziehung des Sorgerechts.

Um gegen dieses Phänomen zu kämpfen, leiteten die staatlichen Behörden entsprechende Gegenmaßnahme ein: es wurde bereits eine polenweite Aufklärungskampagne gestartet, im Rahmen dieser die Eltern von Babys bis 2 Jahre Informationen und Ratschläge erhalten.