Vor genau 68 Jahren befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau in der Nähe der polnischen Stadt Oswiecim. In dem größten aller nationalsozialistischen Vernichtungslager waren von den Nazis etwa 1,1 Millionen Menschen umgebracht worden, die meisten wurden direkt nach ihrer Ankunft in Gaskammern gebracht und ermordet. Als die Rote Armee am 27.01.1945 das Lager erreichte, bot sich den Soldaten ein erschreckendes Bild: Noch knapp 6.000 kranke, entkräftete und abgemagerte Häftlinge lebten in menschenverachtenden Zuständen im Lager. 231 sowjetische Soldaten starben bei der Befreiungsaktion.
Aus Anlass des Jahrestages kam der Vorsitzende der russischen Staatsduma Sergei Naryschkin heute nach Auschwitz und besuchte das ehemalige Gefangenenlager. Mit ihm gedachten der polnische Kulturminister Bogdan Zdrojewski und andere Würdenträger aus Polen und Russland den Opfern des NS-Faschismus. Zuvor hatte sich Naryschkin auch mit Präsident Bronislaw Komorowski getroffen. Dieser bat den Gast, sich für die Verbesserung der polnisch-russischen Beziehungen einzusetzen: Vor allem die Rückgabe des bei Smolensk abgestürzten Wracks sei für Polen äußerst wichtig.
Auch in Warschau wurde den Opfern des Holocaust gedacht. Auf einer zentralen Versammlung vor dem Denkmal der Helden des Ghetto fanden sich Gäste aus Polen, Deutschland, Israel und den USA ein, um den 8. Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, den die UNO 2005 ausgerufen hatte, feierlich zu begehen.