Jede zweite polnische Familie hat Schulden

Schon leuchten zwei Kerzen auf dem Adventskranz, Weihnachten rückt immer näher. Aus diesem Anlass werden viele karitativen Aktionen durchgeführt – darunter auch die alljährliche Initiative „Edelmütiges Paket”. Die Organisatoren der Aktion bereiteten auch ein Bericht über die Armut in Polnischen Familien vor. Laut diesem ringt die Hälfte der polnischen Familien mit Schulden und finanziellen Rückständen.

Premierministerin mit Kindern aus OstpolenAdvent und Weihnachten sind nicht nur für Christen eine besondere Zeit im Jahr. Gerade vor Weihnachten wird das Thema der Bedürftiger angesprochen und für diese werden auch mehrere Spendenaktionen organisiert. Zu den größten gehört die Aktion „Edelmütiges Paket”, dank der die ärmsten Familien mit benötigten Waren und Lebensmitteln beschenkt werden. Letztes Jahr konnten sich 40.000 polnische Familien über die Edelmütigen Pakete freuen. Die Organisatoren der Initiative haben im Rahmen der diesjährigen Aktion einen Bericht über die Armut in Polen erstellt. Die Ergebnisse entschleiern die traurige Wahrheit.

Laut dem Bericht hat jede zweite Familie in Polen Schulden oder ist mit diversen Gebühren (Miete, Raten) im Rückstand. Echte Armut erleben auch die Senioren – die meisten müssen mit sieben Zloty (etwa 2 Euro) am Tag klarkommen. In den schlimmsten Fällen sind das sogar 1,6 Zloty (etwa 0,4 Euro) pro Tag. Armut betrifft auch kinderreiche Familien – 20 Prozent dieser leben zusammen in einem Zimmer. Jede sechste Familie hat wiederum kein eigenes Badezimmer.

„500 plus” reicht nicht aus

Die Autoren des Reports sagen, dass die Vorteile des sozialen Projekts „Familie 500 plus” ersichtlich seien. Seitdem das Programm eingeführt wurde, benötigen weniger Familien Hilfe des „Edelmütigen Pakets”. Die finanzielle Unterstützung bringt tatsächlich was in kinderreichen Familien. Ganz anders ist es jedoch, wenn ein Familienmitglied schwer krank oder behindert ist. In diesen Fällen ist die Beihilfe von „500 plus” nur ein kleiner Teil der benötigten Hilfe.

Bild: Premierministerin Szydlo mit Kindern aus Ostpolen / / (cc) P.Tracz/KPRM [Public Domain Mark 1.0] / Flickr