Priester Wojciech Lemanski genießt die volle Unterstützung seitens seiner ehemaligen Gemeinde in Jasienica sowie vielen anderen Gläubigen – anders sieht es mit seinen Vorgesetzten aus. Der kritische Geistliche verweigert in der letzten Zeit Kontakt mit der Warschauer Kurie, die ihn dringend um eine Meldung gebeten hat. Die Kurie ergreift jetzt also weitere offizielle Maßnahmen gegen den eigensinnigen Priester.
Die katholischen Priester sind den zuständigen Kurien unterstellt und sind dazu verpflichtet, deren Anweisungen zu folgen. Die meistern Geistlichen kontaktieren ihre Kurien entweder persönlich oder per Telefon. So hat die Warschauer Kurie versucht, Wojciech Lemanski zu erreichen. Doch dieser reagiert überhaupt nicht – weder auf Anrufe, noch auf SMS-Nachrichten. Seit mehreren Tagen wollen sich Lemanskis Vorgesetzte mit ihm in Verbindung setzen, doch dieser scheint die Kontaktaufnahme zu vermeiden. Heute teilte ein Sprecher der Kurie mit, diesmal versuchten sie, Priester Lemanski mit offiziellen Schreiben postalisch zu erreichen.
Die Kurie will eine konkrete Frage mit ihm klären – es geht um seine öffentlichen Aussagen während eines Gemeidepicknicks in Jasienica. Außerdem wird darauf hingewiesen, dass Priester Lemanski verboten wurde, die heiligen Messen in dortigen Kirche zu halten. Die einzigen Ausnahmen waren kirchliche Trauungen oder andere festliche Angelegenheiten, allerdings nur nach der Erlaubnis des Erzbischofs Henryk Hoser und in Gegenwart des aktuellen Propstes der Gemeinde. Nun sind auch diese Ausnahmen zurückgezogen worden, was Wojciech Lemanski auf eine lockere und unernste Art und Weise kommentiert hatte.
Laut den Informationen der Kurie erfolgen die Kontaktversuche seit dem 11. August. Da befand sich Lemanski noch auf einer Pilgerfahrt nach Tschenstochau. Diese soll aber am 16. August bereits beendet worden sein, trotzdem kam keine Rückmeldung vom Priester. Deswegen beschloss die Kurie, den trotzigen Priester auf dem nicht standardmäßigen Weg zu erreichen.