Kfz-Haftpflicht immer teurer

In den letzten Monaten sind die Preise der Autoversicherungen in Polen drastisch gestiegen. Gleichzeitig aber werden immer geringere Entschädigungsbeiträge ausgezahlt. Im Namen der unzufriedenen Fahrer und Mechaniker richtete die Polnische Motorisierungskammer (PIM) einen Brief an den Sejmmarschall Marek Kuchcinski.

Auf einer Pressekonferenz sprachen Vertreter der Polnischen Motorisierungkammer (PIM) das Problem der gewaltig steigenden Beiträge der Kfz-Haftpflichtversicherung an. Die Steigerung ließe sich bereits vor einem Jahr beobachten, doch wahrlich drastisch seien die Preise in den letzten Monaten gestiegen. Im ersten Quartal 2016 würde eine Erhöhung der Preise um etwa 14 bis 16 Prozent im Vergleich zum Jahr davor verzeichnet. Im letzten Quartal betrage die Erhöhung schon 50 Prozent.

Normalerweise steigen die Autoversicherungsbeiträge, wenn durch eine zu hohe Anzahl an Unfällen und Schäden die existierenden finanziellen Mittel nicht mehr ausreichen. Die PIM – genauso wie die polnische Autofahrer und Mechaniker – sehen es nicht ein, dass die Beiträge so stark anwachsen. Ihrer Meinung nach gebe es keinen Gund dafür, denn statistisch gesehen soll es nicht so viel Schäden und Unfälle geben, die diese Steigerung rechtfertigen würden. Darüber hinaus versuchten die Autoversicherer ständig, die Kostenvoranschläge nach unten zu drücken. Dies führe wiederum dazu, dass die Mechaniker sich nicht leisten könnten, Originalersatzteile für die Reparaturen zu nutzen, was eine weitere Gefahr im Straßenverkehr bilden kann.

Da die PIM in Vertretung der empörten Autofahrer und Mechaniker diese und weitere Unstimmigkeiten in den Vorgehensweisen der Kfz-Versicherer festgestellt hat, richtet sie einen Brief an den Sejmmarschall Marek Kuchcinski (Recht und Gerechtigkeit, PiS). In diesem wird der Marschall gebeten, ein Sonderteam zur Kontrolle der Autoversicherer zu berufen.

Bild: Trabant // (cc) Lukas Plewnia / polen-heute.de [CC BY-SA 2.0] / Flickr