Kirche reicht Priester die Hand

Seit einigen Tagen ist eines der Top-Themen in den polnischen Medien die Auseinandersetzung zwischen Jesuitenpater Krzysztof Madel und der Kirche. So habe sich Berichten zufolge der Priester mit einem anderen Geistlichen geschlagen – dabei soll es um ein Zeitungsinterview gegangen sein, in dem Madel die katholische Kirche stark kritisierte. Madel darf bis auf weiteres seinen Pflichten als Priester nicht nachkommen.

Während des medial ausgetragenen Streites hat Madel bekannt gegeben, er wurde als Kind von einem Priester missbraucht und die neuerlichen Vorkommnisse würden ihm das Ereignis wieder in Erinnerung bringen.

Heute wird sich der Vorgesetzte von Madel, Wojciech Ziolek, mit ihm und weiteren Jesuiten der Gemeinde in Neu Sandez (Kleinpolen) treffen, um über die Vorfälle zu sprechen. Die Medien sollen über die Ergebnisse in kürzester Zeit informiert werden. Im Vorfeld der Gespräche soll Ziolek nach Angeben von Madel in einem Interview für den Sender TVN24 jedoch seinen Verbleib im Jesuitenorden von einer Therapie abhängig gemacht haben. Madel sagte, er werde sich gerne in Therapie begeben, da er schon seit drei Jahren keinen Urlaub nehmen konnte. Während des Interviews entschuldigte sich Madel ferner für die Schlägerei.

Kirche in Polen

Die katholische Kirche in Polen sorgt in regelmäßigen Abständen für ein starkes negatives Echo. Erst Anfang Juli löste der Geistliche Wojciech Lemanski mit kritischen medialen Äußerungen Streit in der Kirche aus. Und das Verfahren gegen den weltbekannten Sänger der polnischen Death Metal-Gruppe Behemoth, Adam „Nergal” Darski, ist seit Jahren in den Medien präsent. Ein drittes Beispiel ist ein Hirtenbrief der polnischen Bischofskonferenz von Anfang Mai, in dem unter anderem vor Okkultismus und schwarzer Magie in Polen gewarnt wurde.