Medizinisches Cannabis und CBD in Polen – Was ist erlaubt?

Cannabidiol, kurz CBD, ist schon seit einiger Zeit in aller Munde. Es handelt sich dabei um eine natürlich vorkommende, chemische Verbindung aus der harzigen Blüte der Cannabispflanze (Hanf). Sie gilt aber als unbedenklich und nicht süchtig machend, im Gegensatz zu dem allseits bekannten Marihuana. CBD kann bei vielerlei Beschwerden Linderung verschaffen, das macht die chemische Verbindung der Pflanze so interessant. Doch ist der Konsum überhaupt legal?

Polnische Flagge
Polnische Flagge

CBD in Polen grundsätzlich legal

In Polen ist Cannabidiol generell legal. Allerdings gibt es wie in anderen europäischen Ländern noch einige, unklare Gesetzeslagen zu diesem Thema. Wichtig zu wissen ist: In Polen ist der Besitz sowie der Konsum von CBD erlaubt, insofern das CBD nur 0,2 Prozent THC oder weniger enthält. So schreibt es das EU-Recht vor, das heißt, die Gesetze in Polen passen sich der europäischen Gesetzeslage an. So können CBD-Produkte, welche diese Voraussetzungen erfüllen, frei in Polen erworben werden. Welche Produkte das im Einzelnen sind, erklären wir jetzt.

Diese CBD-Produkte sind in Polen erlaubt

Sehr beliebt sind zum Beispiel CBD-Öle, die man in Polen in Hanfläden oder auch Geschäften für gesundes Essen kaufen kann. Natürlich können CBD-Produkte auch online von polnischen Bürgern erworben werden. CBD-Blüten kaufen ist ebenso möglich wie der Erwerb von CBD-Knopsen. Diese dürfen geraucht oder weiterverarbeitet werden, insofern der THC-Mindestwert nicht überschritten ist. Allerdings ist das nicht ganz einfach zu händeln, denn dieser Hanf kann sehr schnell mit dem THC-haltigen und verbotenen Marihuana verwechselt werden. Neben den Ölen, Blüten und Knospen sind in Polen auch:

  • Kapseln,
  • Extrakte,
  • E-Liquids sowie
  • Derivate erlaubt.

Medizinisches Marihuana in Polen

Neben CBD haben die polnischen Behörden ab dem Jahr 2017 auch medizinischen Cannabis legalisiert. Dieses können kranke Menschen einnehmen, bei denen die verfügbaren Standardtherapien bereits eingesetzt wurden und nicht ausreichend wirksam waren. Selbiges gilt, wenn diese nicht vertragen wurden oder nicht angewendet werden können. Es gibt Hinweise auf die Wirksamkeit von medizinischem Cannabis etwa bei chronischen Schmerzen, Muskelkrämpfen bei Multipler Sklerose, Übelkeit und Erbrechen infolge einer Chemotherapie. Auch bei einem ungewollten Gewichtsverlust im Zuge einer Aids-Erkrankung kommt es zum Einsatz. Polen ist ohnehin eines der erfolgreichsten Länder beim Hanfanbau und dem Export von CBD-Produkten. Bereits im Jahr 2021 haben Ärztinnen und Ärzte monatlich circa 3000 Marihuana-Verschreibungen ausgestellt.