Heute hat unter großem Medieninteresse in Kattowitz der Prozess gegen Katarzyna W. begonnen. Sie ist angeklagt, vor rund einem Jahr ihre sechsmonatige Tochter getötet und deren Leiche versteckt zu haben. Außerdem soll sie die Polizei und die Öffentlichkeit über den Verbleib ihres Kindes getäuscht haben.
Der Fall aus der Stadt Sosnowiec hatte im Frühjahr letzten Jahres das gesamte Land in Aufregung versetzt. Katarzyna W. war mit einem zerwühlten Kinderwagen auf der Straße liegend von Passanten gefunden worden; sie gab an, sie sei überfallen und ihre Tochter Madzia entführt worden. Nach einer groß angelegten zehntätigen Fahndung nach „Madzia aus Sosnowiec“ gab die junge Mutter jedoch an, die Tochter sei ihr aus der Hand gefallen und vor Schreck habe sie das tote Kleinkind im Park vergraben. Experten fanden an der Leiche jedoch Spuren von Gewalteinwirkung, denen zufolge Madzia wahrscheinlich erstickt wurde. Auch Beweise und Zeugenaussagen, die an die Medien lanciert wurden, deuten auf diesen Tathergang hin.
Bis zum Urteil gilt jedoch die Unschuldsvermutung; auch Katarzyna W. bekannte sich beim Prozessauftakt heute für unschuldig. Zudem verlangte sie den Ausschluss der Öffentlichkeit aus dem Gerichtssaal – dieser Antrag wurde abgelehnt. Die Verhandlung wird am 04. März fortgesetzt und die polnische Öffentlichkeit kann wie bisher daran teilhaben.