Heute dominieren in den polnischen Medien zwei Themen: zum einen die Nachbereitung der Abstimmungen über eingetragene Partnerschaften und zum anderen der Tod des polnischen Primas und Erzbischofs von Warschau Jozef Kardinal Glemp.
Kardinal Glemp starb im Alter von 83 Jahren diese Woche Mittwoch in einem Krankenhaus – er litt lange an Lungenkrebs. Seine Amtszeit ist besonders, da er das Amt in schwierigen Zeiten übernahm – was ihm in der polnischen Presse den Titel „der letzte der großen Primasse“ einbrachte. Er wurde nur einige Monat vor dem Beginn des Kriegsrechts in Polen zum Primas gekürt, verteidigte die Solidarnosc-Bewegung und führte die Kirche durch die schwierige Zeit der Transformation. Ernannt hat ihn Johannes Paul II, dessen Lehren er in seiner Amtszeit vertrat.
Die Beerdigung des Kardinals finde nächste Woche Montag statt. Sein Sarg wird bis dahin in zwei Kirchen in Warschau aufgestellt. Hunderte Menschen haben sich bisher von ihm verabschiedet. Auf zentralen Plätzen in der Hauptstadt wurden Videoleinwände aufgestellt, die es vielen Gläubigen ermöglichen werden, in der Gemeinschaft den Feierlichkeiten der Beerdigung zu folgen.