Die Arbeitsmärkte der Westeuropäischen Ländern ziehen zahlreiche Arbeitskräfte aus Polen an– besonders seit dem Beitritt zur EU. Doch das Land am östlichen Rande der Europäischen Union ist ebenfalls ein Ziel – und zwar für die Ukrainer.
Was die Wirtschaft und die Arbeitsmarkt in Polen anbetrifft, konzentrieren sich die Medien vor allem auf die große Anzahl der ausgewanderten Arbeitskräften. Egal, ob qualifiziert und mit Sprachkenntnissen, die polnischen Emigranten zählt man bereits in Millionen. Die polnischen Bürger streben nach höheren Löhnen und einem besserem Lebensstandard. Nach dem letzteren suchen allerdings auch die Bürger anderer Länder. Die Ukraine ist dafür das beste Beispiel – denn ihre Bürger füllen die durch Auswanderung entstandene Lücke auf dem polnischen Arbeitsmarkt.
Immer mehr Unternehmer stellen Ukrainer ein. Das „System“ ist ähnlich, wie bei den polnischen Emigranten – die Ukrainer können in Polen besser verdienen, als in ihrem Vaterland und sind deutlich billiger. Darüber hinaus ist die Grenze zu Polen gleichzeitig eine Grenze zu einer quasi anderen Welt – der Europäischen Union.
Laut einer aktuellen Studie planen bereits rund 40 Prozent der polnischen Unternehmer, Ukrainer zu beschäftigen. Etwa 15 Prozent der Firmen wagten diesen Schritt bereits. Gleichzeitig aber könnte sich die andere Hälfte der polnischen Unternehmen für die ukrainische Arbeiter und Angestellte nicht entscheiden. Dieselbe Studie zeigt ebenfalls, dass fast 50 Prozent der ökonomischen Migranten unqualifiziert sind. Den Rest bilden Qualifizierte und Spezialisten (jeweils fast ein Viertel). Etwa 11 Prozent sind Büroangestellte und 4 Prozent sind im Management tätig.
Bild: Polnische Flagge // (cc) Lukas Plewnia [CC BY-SA 2.0] / polen-heute.de/Flickr