Der letzte Sonntag gehörte nicht zu den ruhigen Urlaubstagen in Gdingen (Pommern, in der Nähe von Danzig). An einem Badestrand kam es zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen polnischen Fußballfans und Matrosen aus Mexiko. Zunächst war nicht ganz klar, was zur Schlägerei führte, zumal in den Medien verschiedene, zum Teil völlig gegensätzliche Meldungen zu lesen waren.
Nach gestrigen und heutigen Vernehmungen von Teilnehmern des Streits und Veröffentlichung der Aufnahmen der Videoüberwachung ist vieles klarer, aber die Frage nach den Ursachen bleibt nach wie vor offen. In den polnischen Medien wird weiter spekuliert – verschiedene Zeugen der Ereignisse werden zitiert. Über den Mangel der Letzteren konnten sich die lokalen und landesweiten Medien nicht beschweren; sie bekamen unzählige Rückmeldungen vom Tatort.
Was war passiert?
Fakt ist, dass eine Gruppe von Fans des Fußballclubs Ruch Chorzów, die in Gdynia ihren Urlaub verbrachten, sich mit einer Gruppe von mexikanischen Matrosen, die am Samstagabend im dortigen Hafen mit ihrem Schiff ankerten, heftig gestritten und geschlagen haben. In den ersten Meldungen wurde die Schuld den Fußballfans zugewiesen. Laut Zeugenberichten habe sich beide Gruppe schon eine Zeit lang vor dem Streit skandalös verhalten; seien laut, aggressiv und betrunken gewesen. Der Grund für den Streit soll Rassismus gewesen sein.
Die ersten Berichte konnten aber nicht bestätigt werden – man spricht dagegen jetzt von einem anderen Grund: Einer der mexikanischen Matrosen soll eine polnische Frau auf vulgäre Art und Weise angemacht haben, weshalb einer der Fußballfans die Frau verteidigen wollte. Dann schlossen sich weitere Männer auf beiden Seiten der Auseinandersetzung an. Schaulustige blieben nicht passiv – die Polizei wurde schnell informiert und hat Männer beider Seiten abgeführt. Doch trotz den Zeugenberichten, Vernehmungen und der Videoüberwachung ist bisher nicht abschließend bekannt, wer und warum angefangen hat. Die Polizisten arbeiten jedoch daran, den Hergang zu klären.