Schweres Busunglück – viele Polen unter den Opfern

Heute gegen zwei Uhr nachts kam es bei Dresden zu einem der schwersten Busunglücke dieses Jahres in Deutschland. Die überwiegende Zahl an Opfern sind Reisende aus Polen. Die Unfallursache ist bisher ungeklärt, doch sind nach Medienberichten Ermittlungen gegen den polnischen Busfahrer eingeleitet worden.

Mitten in der Urlaubssaison löst nicht nur der wahrscheinliche Abschuss von Flug MH17 der Malaysia Airlines über der Ostukraine in der polnischen Bevölkerung Bestürzung aus. Gegen zwei Uhr heute Nacht kam es auf der A4 bei Dresden zu einem schweren Busunglück. Zehn Menschen starben, von denen mutmaßlich sieben aus Polen stammen sollen. Insgesamt wurden 69 Personen, davon 40 Polen, in umliegende Krankenhäuser gebracht – laut Medienmeldungen schweben noch zehn Personen in Lebensgefahr.

Zum Unglück kam es, als ein polnischer Doppeldecker-Reisebus kurz vor der Autobahnausfahrt Dresden-Neustadt auf einen aus der Ukraine stammenden Reisebus auffuhr und, nachdem er die Mittelleitplanke durchbrochen hatte, auf die Gegenfahrbahn geriet, wo er mit einem Transporter zusammenstieß, in dem neun ebenfalls aus Polen stammende Menschen unterwegs waren. Hiernach rollte der Reisebus eine Böschung hinunter. Rettungskräfte kamen kurz darauf am Unglücksort an und bargen die Opfer, die Autobahn blieb bis in den Tag hinein gesperrt. Mitarbeiter der Rettungskräfte berichteten über grauenhafte Szenen.

Unfallursache unbekannt

Die Unfallursache konnte bisher nicht ermittelt werden. Polnische Medien berichten, dass der Bus kurz nach einer Routineinspektion war und die Besatzung bestehend aus zwei Fahrern und einem Reisebegleiter sehr erfahren gewesen sein soll. Gegen Abend wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft in Dresden gegen den 44-jährigen Fahrer des polnischen Busses der Reisebusgesellschaft Sindbad aus Opeln ermittelt.

Für die Angehörigen der Opfer haben das polnische Außenministerium (+48 22 5238880) sowie Sindbad (+48 77 4434444) Telefonhotlines eingerichtet.