Seit Dezember über 70 Todesopfer durch Kälte

Seit Dezember sind in Polen 70 Menschen erfroren. Hauptopfer der alljährlichen Kälte sind Obdachlose, aber auch ältere Menschen, die sich verirren. Hilfsorganisationen in Polen sind oft überfordert.

Armut in Polen // (cc) Lukas Plewnia [CC BY-SA 2.0] / polen-heute.de/FlickrIn Deutschland ist der Winter erst in diesen Tagen so richtig ausgebrochen, in Polen hält er schon etwas länger an. Traurige Bilanz der kalten Tage an der Weichsel: über 70 erfrorene Menschen seit Anfang Dezember. Allein von Silvester bis heute sind 38 Menschen den eisigen Temperaturen zum Opfer gefallen.

Besonders leiden Obdachlose unter der Kälte. Aber auch für ältere Menschen mit festem Wohnsitz, die sich verirrt haben, kommt oft jede Hilfe zu spät. Zuletzt sorgte eine ältere Dame für Aufregung, die sich nach einem Treffen mit Bekannten im Wald verirrte. Irgendwie war sie auf dem 10 km langen Heimweg mit dem Auto vom rechten Weg abgekommen. Nach zweitägiger Suchaktion inklusive Helikopterunterstützung wurde sie so unterkühlt aufgefunden, dass sie im Krankenhaus verstarb.

Die kritische Gruppe bleiben aber die Obdachlosen, die oft auf Parkbänken, an Bahngleisen oder im Wald schlafen. In Polen gibt es eine recht hohe Zahl von Obdachlosen, Schätzungen reichen von 20.000 bis zu einer halben Million. Die genaue Zahl ist unbekannt, vermutlich liegt sie aber eher im oberen Bereich der Schätzungen. Auch in Deutschland leben rund 300.000 Obdachlose, hier ist das Netz der Hilfe aber deutlich besser ausgebaut. Zudem sind die Winter meist etwas milder. Die Opferzahlen in Polen werden daher wohl noch weiter steigen.

Bild: Armut in Polen // (cc) Lukas Plewnia [CC BY-SA 2.0] / polen-heute.de/Flickr