Nach einer sehr realistischen Anti-Terrorübung mussten sieben Schüler in Westpommern in ein Krankenhaus eingeliefert werden. Eine Schülerin lag wohl kurzzeitig im Koma. Die Einsatzkräfte rechtfertigen den Realismusgrad als notwendig.
In Drawsko Pomorskie (deutsch: Dramburg, Westpommern, ca. 100 km östlich von Stettin) ist es heute zu einem Zwischenfall gekommen, der landesweit für Schlagzeilen gesorgt hat. In einem dortigen Gymnasium haben Einsatzkräfte aus Polizei, Militär, Feuerwehr und Rettungskräften den Ernstfall geprobt. In dem Szenario sollte ein terroristischer Angriff nachgestellt werden. Vier bewaffnete Personen sollten sich gewaltsam Zugang zur Schule verschafft haben. Die Einsatzkräfte haben die Schule dann „befreit“. Aus Realismusgründen wurden Schüler als Verletzte und Geiselopfer eingesetzt.
Der Einsatz unter dem Slogan „Anschlag 2015“ hatte jedoch ungewünschte Nebeneffekte: Möglicherweise durch eingesetzte Rauchgranaten mussten sieben Schüler ins Krankenhaus eingeliefert werden. Sie fühlten sich unwohl oder waren sogar ohnmächtig geworden. Zwei Schülerinnen mussten zur längeren Beobachtung im Hospital bleiben, eine Schülerin lag wohl einige Zeit im induzierten Koma. Die Einsatzkräfte rechtfertigen sich damit, dass sie den hohen Realismusgrad für den „Übungskomfort“ benötigten.
Bild: Polnischer Streifenwagen // Lukas Plewnia – polen-heute.de [CC BY 2.0] / Flickr