Bei einem schweren Autounfall sind in der Nacht sieben Jugendliche getötet worden. Das Fahrzeug war gegen einen Baum geprallt. Unfälle dieser Art sind in Polen nicht selten – es ist wegen seiner schlechten Infrastruktur eines der gefährlichsten Länder Europas.
Ein schwerer Autounfall schockiert heute die polnische Öffentlichkeit. In der Nacht zu Sonntag ist ein mit Jugendlichen vollbesetztes Auto von der Straße abgekommen und in einen Baum gerast. Sieben Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren starben, zwei kamen ins Krankenhaus.
Was der konkrete Auslöser des Unfalls war, steht noch nicht endgültig fest. Die Polizei geht davon aus, dass der Fahrer in der Kurve die Kontrolle über das Fahrzeug verlor. Zur Zeit des Unglücks herrschte gutes Wetter. Offenbar war das fünfsitzige Auto mit neun Passagieren aber deutlich überfüllt.
Unfälle in Polen keine Seltenheit
Solche tragischen Unfälle sind in Polen leider an der Tagesordnung. Statistisch ist Polen für Autofahrer eines der gefährlichsten Länder in ganz Europa. Es sterben in Polen rund doppelt so viele Menschen pro eine Million Einwohner (Eurostat: 143 Tote im Jahr 2008) als im EU-Durchschnitt. Gründe dafür gibt es viele, der wichtigste ist die schlechte Infrastruktur. Die meisten Straßen sind mit Schlaglöchern und Rissen übersät und bedürfen der Erneuerung. Dazu kommt, dass sich viele Fahrer in Polen diesen Umständen nicht anpassen und zu schnell fahren. Auch Alkohol trägt in einigen Fällen zu einer Fehleinschätzung der Fahrer bei.
Die infrastrukturellen Probleme des Landes beschränken sich jedoch nicht nur auf den Straßenverkehr. Auch Eisenbahnunfälle sind in Polen meist besonders verhängnisvoll. Laut Eurostat war Polen 2009 einsamer EU-Spitzenreiter mit 365 Toten im Eisenbahnverkehr. Der letzte schwere Unfall war das Unglück von Szczekociny 2012 mit 16 Toten, als zwei Züge frontal kollidierten.