Das Museum der Geschichte der Polnischen Juden in Warschau eröffnete heute seine Dauerausstellung über die tausendjährige Vergangenheit der polnischen Juden. Israels Präsident Reuven Rivlin und der polnische Präsident Bronislaw Komorowski nahmen an den Feierlichkeiten teil. Immerhin gilt es einen langen Weg zu feiern.
Heute eröffnete das Museum der Geschichte der Polnischen Juden in Warschau seine Dauerausstellung – ab morgen steht sie für Besucher offen. Die Ausstellung beschäftigt sich mit der tausendjährigen Geschichte der polnischen Juden. Das im Zentrum des früheren Warschauer Ghettos gelegene Museum möchte sich daher nicht auf den durch die Deutschen begangenen Holocaust konzentrieren, sondern einen breiten Blick auf Kultur und Vergangenheit der Glaubensgemeinschaft werfen.
An den Feierlichkeiten zur Eröffnung der Dauerausstellung nahmen Israels Präsident Reuven Rivlin sowie der polnische Präsident Bronislaw Komorowski teil. Der polnische Präsident unterstrich die Solidarität des polnischen mit dem israelischen Volk. Eine starke Signalwirkung ging von Rivlins Visite in Polen aus – immerhin ist es seine erste Auslandsreise in der Funktion als Präsident. Im Rahmen seines Aufenthaltes in Warschau sind eine Reihe von Gesprächen, darunter mit Premierministerin Ewa Kopacz geplant.
Ein langer Weg
Das prächtige mit einer Glasfassade umwobene Gebäude des Museums konnten Besucher zum ersten Mal schon im April 2013 von Innen besichtigen. Die Dauerausstellung hingegen wurde heute mit einem reichhaltigen Rahmenprogramm eröffnet, das bis spät in die Nacht andauert. Zu feiern ist denn auch ein langer Weg, der zurückgelegt werden musste bis zur Eröffnung der Ausstellung. Denn die Idee zur Errichtung des Museums, das gegenüber dem Denkmal der Helden des Ghettos erbaut wurde, erwuchs in den frühen 1990er Jahren, als Polen tief in der Transformation steckte.
Und obwohl sich alle bisherigen polnischen Staatspräsidenten der Republik Polens für das Museum einsetzten, mussten die Warschauer 20 Jahre darauf warten. Die Kosten für die Ausstellung sind durch rund 500 Spender getragen worden. Die Errichtung des Gebäudes wurde durch die Stadt Warschau und das Kulturministerium finanziert. Als Mittler zwischen den Kulturen und als Zeichen für den integralen Bestandteil der Juden in der polnischen Gesellschaft gehört das Museum zum Kulturschatz der Metropole an der Weichsel.