Wen mögen die Polen, wen nicht? Einer aktuellen CBOS-Umfrage zufolge mögen die Polen Länder, die ihnen ähnlich sind oder zu denen sie aufschauen. Sie mögen eher keine Menschen aus offensichtlich der polnischen Kultur fremden Ländern.
Die Polen mögen die Slowaken, Italiener, Tschechen, Ungarn und Amerikaner. Eine Abneigung verspüren sie gegenüber Personen aus dem arabischen Raum, Sinti und Roma, den Türken, Russen und Rumänen. Ähnliche Sympathie-Werte erreichte die Befragung im Jahr 2013.
Viel spannender als die konkreten Prozentwerte, die hier auf Polnisch nachgelesen werden können, ist die Frage nach dem Warum. Die Gründe liegen auf der Hand, die Polen mögen Länder und Bevölkerungen, die ihnen nahe sind, wie zum Beispiel die Tschechen und die Ungarn. Zu diesen hat Polen durch die geographische Nähe und ähnliche kulturelle Einstellungen schon traditionell eine positive Einstellung. Auch werden diese Länder den Polen nicht gefährlich.
Zu den USA haben die Polen alleine aus der Geschichte heraus hohe Sympathie. Die USA war es, die in Gestalt des damaligen Präsidenten Ronald Reagan für die Freiheit des Ostblocks kämpften. Die USA unterstützte die Gewerkschaft Solidarnosc und war wahrscheinlich auch geheimdienstlich an der Befreiung des Landes involviert. Zudem haben die Polen ähnliche neoliberale Einstellungen, wie sie in den USA üblich sind und sehr viele Familien haben mindestens ein Familienmitglied in den USA.
Unbeliebt sind bei den Polen primär Menschen aus den arabischen Ländern und Sinti und Roma. Die ersten werden als Bedrohung und Angriff auf die eigene christliche Identität gesehen. Die zweiten werden als Bettler und Diebe betrachtet. Und die Russen bleiben als Unterdrücker und reale Bedrohung für die Unabhängigkeit Polens im Bewusstsein.
Bild: Polnische Flagge // (cc) Lukas Plewnia [CC BY-SA 2.0] / Flickr, polen-heute.de