Eine der größten religiösen Veranstaltungen der Welt findet in ein paar Tagen in Krakau statt. Trotz dem großen Enthusiasmus der jungen – und älteren – Katholiken, stellen sich nach den letzten Ereignissen in Deutschland und Polen die Frage: Sind die Pilger und die Geistlichen sicher? Könnten die Gläubigen gefährdet sein und wie gut sind die polnischen Dienste vorbereitet? Der Innenminister beruhigt und versichert: die polnischen Dienste sind sehr gut vorbereitet.
Mehrere Anschläge, Attentate, Amokläufe – egal, wie man sie nennt, die Ereignisse der letzten Wochen in Deutschland sorgten für erhöhte Beunruhigung in ganz Europa. Auch, wenn Polen nicht das Hauptziel der Immigration in den letzten Jahrzehnten sowie bei der letzten Flüchtlingswelle war, kann man schon überlegen, ob die Christen während der Weltjugendtage nicht zum Ziel eines weiteren Terroranschlags werden könnten.
Denn trotz der Tatsache, dass sich in Polen relativ wenige Immigranten und Flüchtlinge aufhalten, kommt es auch hierzulande zu verdächtigten Fällen. Am letzten Montag ist zum Beispiel in Lodz ein Iraker festgenommen worden, bei dem Sprengstoffe gefunden und beschlagnahmt wurden. Medienberichten zufolge soll der Mann bereits eine Bombe konstruiert haben sowie die Pläne der Lodzer Einkaufszentren besitzen. Der Iraker ist erst vor ein paar Wochen nach Polen gekommen, früher hielt er sich in Schweden und in der Schweiz an. Er soll ebenfalls versucht haben, eine Wohnung in Krakau zu mieten – genau dort, wo die Strecke der geplanten Fahrt von Papst Franziskus liegt.
Innenminister beruhigt
Der Innenminister Mariusz Blaszczak versichert, dass es keine Indizien für einen geplanten Terroranschlag geben würde. Bereits vor mehreren Tagen wurde der Ausnahmezustand des ersten Grades eingeführt. Die Sicherheitsmaßnahmen seien bereits sehr streng und es bestehe keine Notwendigkeit, diese noch weiter zu verschärfen, so Blaszczak. Er nahm heute an einer Besprechung mit den Sicherheitsdiensten der Weltjugendtage teil und empfahl diesen eine erhöhte Aufmerksamkeit.
Er betonte auch, dass die Probleme der westeuropäischen Staaten aufgrund der Migrationspolitik und Multi-Kulti-Gesellschaft entstanden seien. Dabei meinte er die Einwanderung der Gastarbeiter aus dem Nahen Osten und Nordafrika nach Deutschland oder Frankreich in den letzten Jahrzehnten. Die Geschichte in Polen spielte sich aber anders ab, deswegen müsse dieses Land nicht mit denselben Problemen kämpfen, wie seine westlichen Nachbarn.
Bild: Eröffnung des Barmherzigkeitsparks in Krakau // (cc) P.Tracz/KPRM [Public Domain Mark 1.0] / Flickr