WOSP kandidiert für den Friedensnobelpreis

Das Große Orchester der Weihnachtshilfe rettet schon seit 25. Jahren menschliches Leben – durch weltweites Organisieren der Spendenaktionen und Auktionen. Für das gesammelte Geld werden moderne medizinische Geräte für polnische Krankenhäuser gekauft. Die Stiftung wird in Polen- und weltweit geschätzt und hat auch schon Nachahmer in anderen Ländern gefunden. Sie wurde jetzt für den Friedensnobelpreis nominiert.

Kulturpalst in Warschau bei NachtDas Große Orchester der Weihnachtshilfe (WOSP) tut seit einem Vierteljahrhundert viel Gutes. Am bekanntesten ist das jährliche Finale, in Rahmen dessen große Veranstaltungen in vielen polnischen und ausländischen Städten organisiert werden. Das Finale finden in der Regel am zweiten Sonntag des Jahres statt. Konzerte, Veranstaltungen, Marathons, Auktionen und alle Aktionen im Rahmen des Finales haben eines zum Ziel: möglichst viel Spenden zu sammeln, denn für diese werden moderne medizinische Geräte für polnische Krankenhäuser gekauft.

Es gibt kaum Krankenhäuser, die keine Hilfe von WOSP erhalten haben. Jedes Jahr wird eine Art der Abteilungen gewählt. Angefangen hat WOSP mit der Sammlung für die pädiatrische Kardiologie. Weiter wurde unter anderem für die pädiatrische Diabetologie oder HNO-Abteilungen gesammelt. Dank WOSP werden seit über 15 Jahren alle Kinder in Polen nach der Geburt auf das Gehör untersucht – ein Standard in Westeuropa, im Polen durch die Stiftung von Jurek Owsiak ermöglicht. In den letzten fünf Jahren spielte das Orchester nicht nur für Kinder, sondern auch für die etwas vergessen Abteilung – nämlich für die Geriatrie.

WOSP vereinigt Polen

Die von Jurek Owsiak gegründete Stiftung schafft etwas, was kein Politiker bisher geschafft hat – WOSP vereinigt Polen durch die ilfeleistung den Bedürftigen. Egal ob links, zentral oder rechts, fast alle Polen nehmen an den WOSP-Finalen teil und spenden in die Büchsen der WOSP-Ehrenamtlichen. Auch in ausländischen Städten treffen sich die polnischen Migranten, um gemeinsam zu feiern und die Stiftung durch Spenden zu unterstützen. Und jedes Jahr spenden sie immer mehr, was an den Rekorden erkennbar ist. In diesem Jahr wurden bisher über 14,3 Milionnen Euro gesammelt.

WOSP offizieller Kandidat für den Nobelpreis

All diese und weitere Verdienste der Stiftung WOSP wurden von der polnsichen Gesellschaft wertgeschätzt. Kurz nach dem 25. Finale erschien in den sozialen Netzwerken die Idee, WOSP als Kandidaten für den Friedensnobelpreis anzumelden. Die Idee erfreute sich einer großen Beliebtheit und Unterstützung. Da die Kandidaten der Nobelpreis-Stiftung unter anderem durch Hochschulrektoren angemeldet werden dürfen, hat diese Aufgabe Professor Adam Grzegorczyk (Begründer der Warschauer Promotionshochschule) übernommen.

WOSP hat bereits bestätigt, dass die Kandidatur angemeldet und angenommen wurde. Jurek Owsiak und sein Team machen aus ihrer Begeisterung keinen Hehl. Der nächste Schritt ist die noch größere Werbung für die Stiftung – auch in anderen Ländern, um die Chancen auf den Gewinn zu vergrößern. Hoffentlich ist auf die Unterstützung der Ukraine zu rechnen, wo seit einigen Jahren eine ähnlich Aktion veranstaltet wird. Die ukrainische Stiftung „Herz zum Herz“ wurde nach dem Beispiel von WOSP im Jahr 2006 gegründet und unterstütz auf ähnliche Weise ukrainischen Krankenhäuser.

Bild: Kulturpalast in Warschau bei Nacht (cc) Lukas Plewnia [CC BY-SA 2.0] polen-heute.de/Flickr