WOŚP wieder mit Rekord

Eine der größten und bekanntesten Stiftungen in Polen – Das Große Orchester der Weihnachtshilfe (WOŚP) – hat zum 26. Mal in Polen und auf der ganzen Welt gespielt. Auch in diesem Jahr ist mit einem Rekord zu rechnen. Die deutschen Stäbe haben ihre Ergebnisse bereits  bestätigt – aus Deutschland bekommt die Stiftung rund 100.000 Euro. Der deklarierte Gesamtbetrag beläuft sich auf 19,5 Millionen Euro.

Polnische FlaggeDas Orchester spielte in diesem Jahr traditionell am zweiten Sonntag des Jahres – also am 14.01. Das Ziel des diesjährigen Finales ist der „Chancenausgleich in der Behandlung der Neugeborenen“ – also für die Verbesserung der medizinischen Versorgung auf Neugeborenenstationen in Krankenhäusern in ganz Polen – auch diesen in kleineren Städten, wo es keine großen und modernen Gesundheitszentren gibt. Jurek und Lidia Owsiak – die Begründer und Vorsitzenden der Stiftung – haben es wieder geschafft, ganz Polen und viele ausländische Städte zu motivieren und Spendensammelaktionen mit Konzerten und weiteren Veranstaltungen zu organisieren.

Der Mittelpunkt war natürlich wieder die polnische Hauptstadt. In Warschau wurde wie jedes Jahr eine riesen Bühne vor dem Kulturpalast aufgestellt, wo die bekanntesten Musiker und andere Prominente aufgetreten sind. Um 20 Uhr wurde die Warschauer Nacht traditionell mit einem Feuerwerk – bekannt als „Das Licht zum Himmel“ – erleuchtet.

WOŚP weltweit

Die WOŚP-Stäbe kann prinzipiell jeder gründen – egal, wo man lebt. Deswegen macht mit dem Orchester die ganze Welt mit. Die im Ausland lebenden Polen tun sich mit lokalen Vereinen und Organisationen zusammen, um die Stiftung in ihren Ländern vorzustellen, aber vor allem – um gemeinsam die Satzungsziele der Stiftung zu unterstützen. Auch in diesem Jahr war das bekannte Herz-Logo der Stiftung überall auf der Welt zu sehen – in ganz Europa, in den USA, in Kanada,  Japan, China, Australien, Neuseeland – und sogar auf dem Nordpol, in einer polnischen Forschungsstation.

In Deutschland konnte man die WOŚP-Veranstaltungen in Berlin, Frankfurt am Main, Oberhausen, Gelsenkirchen, Hannover, Nürnberg und München besuchen. Der größte deutsche Stab – Darmstadt-Frankfurt – hat selbst während der Veranstaltung ca. 40.000 Euro gesammelt. Aber auch in weiteren Stäben – in Berlin oder München – sind lokale Rekorde geschlagen worden. Insgesamt erhält die Stiftung aus Deutschland eine Unterstützung in Höhe von rund 100.000 Euro.

WOŚP im politischen Spiel

Obwohl die Arbeit der Stiftung auf Wohltätigkeit beruht, komplett apolitisch ist und jeder – unabhängig von der Weltanschauung, politischer Einstellung oder Konfession – dabei willkommen ist, wird die Stiftung ungewollt im politischen Spiel benutzt. Dies lässt sich besonders seit dem politischen Machtwechsel in Polen im Jahr 2015 beobachten. Die Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) versucht immer wieder, Jurek Owsiak und WOŚP ins schlechte Licht zu rücken und vergeblich zu beweisen, es gäbe irgendwelche finanziellen Unstimmigkeiten.

Die Stiftung unterstützt weder die Regierung, noch die Opposition, noch eine andere politische Bewegung. Trotzdem lässt sich eine Tendenz erkennen – je mehr die Regierung WOŚP unterdrücken will, desto mehr Unterstützung bekommt diese. Die Regierungsgegner scheinen noch mehr zu spenden, um die Unzufriedenheit  mit der aktuellen politischen Situation zu demonstrieren. In Verbindung mit allen Spendern des guten Willens gibt es jedoch nur einen Gewinner – Kinder, deren Leben durch die WOŚP-Geräte gerettet wird.

Die Stiftung deklariert, bisher ca. 19,5 Mio. Euro gesammelt zu haben. Das Endergebnis wird in einigen Wochen bekannt gegeben.