Zugunglück: Frau stirbt

Montag früh kam es in der Nähe von Grodzisk Wielkopolski (etwa 30 Kilometer von Warschau entfernt) zu einem Unfall – an einem Bahnübergang ist ein PKW mit zwei Zügen zusammengestoßen. Gefahren wurde das Auto von einer 36-jährigen Frau, die weiteren Insassen waren ihre zwei Töchter im Alter von neun und drei Jahren. Die Mutter ist vor Ort gestorben, die Mädchen wurden schwer verletzt in Krankenhäuser gebracht.

Die Strecke zwischen einer kleinen Ortschaft namens Ceglow, wo die Unfallopfer gewohnt haben, und Grodzisk Mazowiecki hat die Frau mit ihren Kindern jeden Tag zurückgelegt – in der Kreisstadt ging die ältere Tochter zur Schule und die jüngere zum Kindergarten. Wie gewohnt überquerte die Frau den Bahnübergang – besonders, da die Schranken offen waren. Dann stieß zuerst ein zwischen Warschau und Lodz bzw. Skierniewice verkehrender Zug gegen den Wagen, wodurch dieser auf dem anderen Gleis landete. Auf diesem Gleis kam es zu einem weiteren Zusammenstoß, diesmal mit einem in die andere Richtung fahrenden Zug.

Der Rettungsdienst ist schnell am Unglücksort erschienen. Trotz langer und intensiver Wiederbelebungsversuche gelang es nicht, das Leben der Frau zu retten. Ihre zwei verletzten Töchter wurden mit schweren Kopfverletzungen mit Hubschraubern in Warschauer Krankenhäuser gebracht.

Bahnwärter schuldig? Zeugen gesucht

Die Ursache des Unglücks ist noch nicht bekannt. Die Frau wollte den Bahnübergang überqueren, weil die Schranken offen waren. Es gibt keine Indizien, dass sie alkoholisiert war. Die Hauptfrage ist, warum der Übergang nicht geschlossen wurde, obwohl die Züge sich aus beiden Richtungen näherten. Die Lokführer sowie der Bahnwärter wurden von der Staatsanwaltschaft verhört. Es ist bereits bekannt, dass der Bahnwärter nüchtern und entsprechend geschult war sowie alle nötigen gesetzlichen Auflagen erfüllte.

Die Staatsanwaltschaft hat heute die Ermittlungen eingeleitet. Es werden Zeugen des Unglücks gesucht und vernommen. Höchstwahrscheinlich liegt kein technischer Fehler vor. Zurzeit wurden noch keine Anschuldigungen erhoben.