Der ehemalige Bürgermeister von Zabrze, einer Großstadt in Oberschlesien, ist heute zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt worden, weil er seinen Gläubiger umgebracht hat. Neben ihm erhielten drei Männer, die ihm beim Mord geholfen haben, das gleiche Strafmaß. Ein Mann, der mit der Staatsanwaltschaft zusammengearbeitet hat, muss zwei Jahre hinter Schloss und Riegel.
Jerzy G. hat von einem Freund, mit dem er früher eine Buchhandlung betrieben hatte, Geld geliehen und war mit fast einer Million Zloty (ca. 250.000 Euro) bei diesem verschuldet. Einen von ihm unterschriebenen Vertrag wollte er jedoch trotz Gerichtsurteil nicht anerkennen und weigerte sich seine Schulden zu begleichen. Als Gerichtsvollzieher sein Konto beschlagnahmten, beauftragte er eine vierköpfige Gruppe von Männern, seinen Gläubiger zu entführen.
Im Wald ermordet
Tatsächlich hat Jerzy G. seinen Gläubiger in einen Wald geführt, wo die Auftragskiller bereits warteten. Sie haben ihr Opfer dann gefesselt, mit Baseballknüppel verprügelt und umgebracht – für rund 4.000 Zloty (ca. 1.000 Euro). Später war die verstümmelte Leiche gefunden worden. Das war 2008, nun sind die Angeklagten nach schwierigem Prozessverlauf – es gab keine unabhängigen Zeugen – verurteilt worden. Sie können erst nach 20 Jahren um ihre Freilassung ersuchen. Vermutlich wird aber zunächst die Verteidigung des ehemaligen Bürgermeisters Jerzy G. Berufung einlegen.