Entführungsfall Olewnik – Polizisten freigesprochen

Zwei Polizisten waren angeklagt, bei den Ermittlungen im Entführungsfall Olewnik nicht ihre Aufgaben erfüllt zu haben. Sie wurden heute jedoch freigesprochen. Der 25-jährige Krzysztof Olewnik war 2001 entführt und trotz Lösegeldübergabe 2005 ermordet worden. Die Täter haben in Haft Selbstmord begangen.

Zwei Polizisten sollen zwischen 2001 und 2004 während der Ermittlungen zum Entführungsfall Olewnik fahrlässig gehandelt haben. Sie waren der Nichterfüllung ihrer Aufgaben angeklagt. Zum einen sollen sie eine Lösegeldübergabe nicht richtig observiert und mehreren Hinweisen nicht nachgegangen sein. Die beiden Polizisten wurden jedoch freigesprochen, nach Meinung des Gerichts trage die Staatsanwaltschaft die Verantwortung für die Untersuchungen.

Der Entführungsfall Olewnik hatte in Polen für großes Aufsehen gesorgt und auch politische Konsequenzen gehabt. Im Oktober 2001 war der Industriellensohn Krzysztof Olewnik aus seiner Villa entführt worden. Von seinen Entführern soll er mehrere Jahre in einem dunklen Kellerverlies eingesperrt worden sein. Trotz Lösegeldübergabe in Höhe von 300.000 Euro wurde der 25-Jährige schließlich im September 2005 ermordet. Seine Leiche wurde 2006 von der Polizei gefunden, die auch drei Täter ermitteln konnte.

Täter begehen Selbstmord

Die Täter lieferten eine detaillierte Beschreibung der Tat und deckten damit eklatante Verfahrensfehler der Polizei auf. Dennoch blieben einige Ungereimtheiten offen. So konnte die Polizei etwa die spurenlose Entführung aus der Villa nicht rekonstruieren. Eine auch in den Medien verbreitete Theorie war, dass Olewnik seine Entführung möglicherweise zumindest zu Beginn selbst geplant hatte. Diese und andere Theorien konnten aber nicht bestätigt werden.

Erschwerend kam für die Polizei hinzu, dass die drei wegen Mordes verurteilten Täter im Abstand von jeweils wenigen Monaten tot in ihren Zellen aufgefunden wurden. Alle drei sollen ohne Einwirkung von außen Selbstmord begangen haben. Nach dem Tod des letzten noch in Haft befindlichen Täters 2009 musste der damalige Justizminister und Generalstaatsanwalt Zbigniew Cwiakalski seinen Hut nehmen.