Ermittlungen gegen Priester

Seit Ende September ermittelt die polnische Staatsanwaltschaft wegen Verdachts des Kindermissbrauchs durch zwei polnische Nuntien in der Dominikanischen Republik. Medienberichten zufolge will Polen den Vatikan um Hilfe bei der Klärung des Verdachts gegen Erzbischof Jozef Wesolowski bitten. Gleichzeitig liefern die dominikanischen Ermittler Dokumente betreffend des Priesters Wojciech Gil.

Die polnische Staatsanwaltschaft hat im Vatikan einen Antrag auf juristische Hilfe gestellt. Dabei handelt es sich um den Erzbischof Jozef Wesolowski, der – ähnlich wie Priester Wojciech Gil – das Amt der apostolischen Nuntius in der Dominikanischen Republik bekleidet hat. Die Staatsanwaltschaft will dadurch herausfinden, ob Bischof Wesolowski die vatikanische Staatsbürgerschaft besitzt, ob der Vatikan eigene Ermittlungen wegen dem Verdacht der Pädophilie durchführt, ob dieser Staat die Auslieferung eigener Bürger zulässt etc. Wichtig ist auch die Frage, ob der Kindermissbrauch im Vatikan in der Immunität erfasst ist und ob diese dem mutmaßlichen Kinderschänder zusteht.

Bischof Wesolowski wurde im August von seinem Posten durch den Papst abberufen – er ist nicht freiwillig abgetreten. Seit dieser Zeit hält er sich im Vatikan auf, wo er auf die Ergebnisse des dort laufenden Gerichtsverfahrens wartet.

Beweise gegen Priester Gil

An die polnische Staatsanwaltschaft wurde auch ein großer Teil der in der Dominikanischen Republik gesammelten Dokumente gegen Priester Wojciech Gil verschickt. Da Polen und das karibische Land keine Vereinbarungen oder Verträge haben, kann der ehemalige Nuntius nur in Polen vor Gericht gebracht werden. Daraus folgt, dass die dominikanischen Behörden alles Mögliche tun, um ausreichendes Beweismaterial nach Polen zu liefern. Die Dokumente handeln unter anderen von zehn vermeintlichen Opfern, unter denen Ministranten aus der Gemeinde von Prieser Gil sein sollen.

Beiden Geistlichen droht für pädophile Straftaten zwölf Jahre Freiheitsentzug.