Ein 27-jähriger Fußballfan ist am Wochenende bei Krawallen von einem Gummigeschoss der Polizei getroffen worden und verstarb. Danach starteten Hooligans mehrere Angriffe auf Polizeistationen. Die Situation in Knurow scheint zu eskalieren.
Am Samstag ist in Knurow (bei Kattowitz) ein 27-jähriger Fußballfan von einem Gummigeschoss der Polizei am Hals getroffen worden. Später erlag er im Krankenhaus seinen Verletzungen. Die Polizei war eingeschritten, nachdem Hooligans das Spielfeld gestürmt und mit Steinen geworden hatten. Das Viertligaspiel selbst war in der ersten Halbzeit wegen Gewalttätigkeiten im Stadion bereits abgebrochen worden.
In Folge des Todesfalls kam es in Knurow zu schweren Ausschreitungen. Fußball-Hooligans griffen eine Polizeistation in der 40.000-Einwohner-Stadt mit Molotowcocktails und Steinen an. Polizeifahrzeuge wurden in Mitleidenschaft gezogen und 30 Randalierer festgenommen. Doch bisher hat sich die Lage nicht beruhigt, auch in der kommenden Nacht könnte es wieder Krawalle geben.
Polen hat ein seit Jahren bestehendes Problem mit gewalttätigen Fußball-Hooligans. Immer wieder kommt es zu Vorfällen, wie etwa Schlägereien mit mexikanischen Matrosen, provozierende Plakate, Krawalle am Unabhängigkeitstag oder antisemitische Gesänge. Darüberhinaus ist Polens Fußball geplagt von Korruption.