Große Verschwörung zum Bombenanschlag?

Wenn es nach Justizminister Marek Biernacki geht, dann könnte der Prozess um den mutmaßlichen Bombenbauer und verhinderten Sejmattentäter Brunon K. die Öffentlichkeit noch weitere Male schockieren. Im ganzen Prozess gebe es noch eine Menge Unbekannte und Vermutungen, so der Politiker der Bürgerplattform (PO).

Die Staatsanwaltschaft setzt ihre Hoffnungen derweil in verschlüsselte E-Mails von Brunon K., die derzeit von Experten geknackt werden. Am Dienstag ist ein zweiter Mann in der Nähe von Warschau festgenommen worden, der in Kontakt mit Brunon K. gestanden haben soll. Bei ihm wurde fast ein halbes Kilogramm TNT, Waffen und selbstgebaute Granaten gefunden.

Bombenanschlag auf Parlament geplant

Brunon K. war im letzten November durch den polnischen Inlandsgeheimdienst (ABW) verhaftet worden. Ihm wird die Vorbereitung eines terroristischen Aktes gegen die höchsten Staatsorgane vorgeworfen: Er soll vorgehabt haben, eine vier Kilogramm schwere Bombe am polnischen Parlament zur Detonation zu bringen. Der Plan soll gewesen sein, bei den Haushaltsberatungen auch den Präsidenten und die gesamte Regierung zu treffen. Brunon K. hat sich dazu bekannt, Personen rekrutiert und in Sprengstofftechnik ausgebildet zu haben; die konkrete Anschlagsplanung bestreitet er. Er gilt als zurechnungsfähig und ihm drohen bis zu fünfzehn Jahre Gefängnis.

In mehreren Städten und Ortschaften in ganz Polen sind infolge der umfangreichen Ermittlungen bisher Razzien durchgeführt worden. Dabei sind mehrere Sprengladungen, Zünder, Schusswaffen und Munition, Schutzwesten sowie Literatur über Sprengstofftechnik konfisziert worden.