Polen seit zehn Jahren in der EU

Der 01. Mai ist in vielen Ländern ein Feiertag. Seit dem Jahr 1890 wird der Tag der Arbeit begangen, heutzutage ist das in vielen Staaten – darunter auch in Polen und Deutschland – ein gesetzlicher Feiertag. In diesem Jahr wird aber am 1. Mai in Polen noch etwas gefeiert, nämlich das zehnte Jubiläum des Beitrittes zur EU. Aus diesem Anlass analysieren viele Politiker sowie normale Bürger die letzten zehn Jahre und fassen zusammen, was sich geändert hat und was noch getan werden muss. 

Vor genau zehn Jahren, am 1. Mai 2004, traten Polen und neun andere Staaten der Europäischen Union bei. Auch damals begleiteten den Beitritt große Feierlichkeiten – um Mitternacht wurden die EU-Fahnen hochgezogen und die „Ode an die Freude“ von Beethoven ertönte in allen großen Städten. Den feierlichen Charakter betonten zusätzlich die Feuerwerke.

Die heutigen Feierlichkeiten in Polen waren kaum bescheidener. In vielen Städten wurden verschiedene kulturelle Veranstaltungen und Treffen mit Politikern organisiert. Präsident Bronislaw Komorowski nahm heute früh am „Europäischen Picknick“ im Warschauer Lazienki-Park teil. Später pflanzte er eine Eiche zusammen mit einem am 01. Mai 2004 geborenen Jungen und einem Vertreter der Jugend, geboren am 04. Juni 1989. Auf dem Präsidentenpalast erschien ein großes Bild mit den charakteristischen zwölf Sternen auf blauem Hintergrund. In Lodz wurden große Konzerte in drei zentralen Versammlungsorten der Stadt veranstaltet.

Premierminister Donald Tusk nahm an einem Familienpicknick in Elblag (Masuren) teil, wo er eine Rede zum heutigen Jubiläum hielt. Er sagte, dass niemand Polen die „europäische Chance“ umsonst gegeben habe. Die Polen hätten selber bereits seit dem Jahr 1945 am Wiederaufbau Europas einen großen Beitrag geleistet. Polen habe eine Chance in der historischen Lotterie bekommen und diese richtig gut genutzt.

Stimme der Bürger

In den Medien wurden heute oft die Meinungen der normalen, durchschnittlichen Bürger veröffentlicht. Viele von ihnen meinen, dass der EU-Beitritt eines der besten Ereignisse der letzten Jahre war. Diese Meinung wird damit begründet, dass vieles für die Polen leichter geworden sei. Einige weisen auf die Reise- sowie Migrationsmöglichkeiten hin – in vielen westeuropäischen Staaten sei es einfacher zu leben. Andere Stimmen zeigen aber, dass es auch in Polen selbst besser geworden ist – man solle halt nur nach Perspektiven suchen. Es lohne sich heutzutage, eine eigene Firma zu gründen und dies werde auch durch Finanzhilfen der EU erleichtert. Es gibt auch Menschen, die zunächst skeptisch waren, doch ihre Meinung änderten, nachdem sie die Entwicklung der Autobahnen und Expressstraßen miterlebt haben.

Trotz aller positiven Erfahrungen fehlt es nicht an Kritik. Einige Polen sind der Ansicht, dass sich seit dem EU-Beitritt fast nichts geändert habe. Der Staat sei zwar offiziell in der EU, mental sei aber die Gesellschaft immer noch im Kommunismus geblieben und man brauche noch Jahrhunderte, um dies zu ändern. Derartige Meinungen stammen vor allem von denjenigen, die seit Jahren im Ausland leben.




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