Absenkung des Alters zur Einschulung

Krystyna Szumilas// (cc) Maciej Śmiarowski/KPRM [CC BY-NC-ND 2.0] / FlickrIn Polen verhärten sich nun die Fronten bei der Frage des Absenkens des Einschulungsalters. Polnische Prominente haben neusten Medienberichten zufolge einen Werbespott aufgenommen, in dem sie sich gegen die neue Reform aussprechen. Das Alter für die Einschulung soll um ein Jahr abgesenkt werden; noch dieses Jahr haben die Eltern die Wahlfreiheit ihr Kind mit sieben oder sechs Jahren einschulen zu lassen. Ab 2014 wäre die Einschulung mit sechs Jahren verpflichtend – Fünfjährige würden dann in die sogenannte „nullte Klasse“ kommen, die in der Schule den Übergang zwischen Kindergarten und Schule erleichtern soll.

Kontroverse zwischen Eltern und Ministerin

Nicht nur prominente Eltern stehen der früheren Einschulung ihrer Kinder kritisch gegenüber. Die noch sehr jungen Kinder würden sich demnach noch nicht in der Schule zurechtfinden; zudem gehe es dem Staat wohl nur um Kosteneinsparungen, den früheren Eintritt in den Arbeitsmarkt und höhere Steuereinnahmen. Auch seien die Schulen nicht genügend auf die vielen jungen Kinder vorbereitet. Daher kämpfen Eltern und Elterninitiativen um eine Änderung der Reform, die eine Wahlfreiheit zwischen der Einschulung mit sechs oder sieben Jahren lässt.

Bildungsministerin Krystyna Szumilas entgegnete solchen Vorwürfen gestern in einem Fernsehinterview, dass schon in 90 Prozent der Schulen Sechsjährige den Unterricht besuchen und bisher gute Erfahrung mit der früheren Einschulung gemacht wurden. Einen Tag davor sagte Szumilas, bei der Absenkung des Einschulungsalters handele es sich um eine „zivilisatorische Änderung, die den Kindern ermöglicht, sich schneller zu entwickeln und besser in der Gruppe der Gleichaltrigen zu funktionieren“.

Bild: Krystyna Szumilas // (cc) Grzegorz Rogiński/KPRM [CC BY-NC-ND 2.0] / Flickr

Werbespott prominenter Eltern gegen die Absenkung des Einschulungsalters // Quelle: Youtube