Der in Polen als „Agent Tomek“ bekannte Tomasz Kaczmarek ist seiner Parteirechte enthoben worden. Die rechtsklerikale Recht und Gerechtigkeit setzte die Teilhabe ihres Mitglieds aus, weil Kaczmarek den Mann seiner derzeitigen Geliebten bedroht haben soll.
Tomasz Kaczmarek, Abgeordneter der rechtsklerikalen Recht und Gerechtigkeit (PiS), ist seiner Parteirechte enthoben worden. Kaczmarek ist aus seiner kurzen Zeit im Zentralen Antikorruptionsbüro (CBA) als „Agent Tomek“ bekannt geworden. Unter anderem hat er die frühere Abgeordnete der Bürgerplattform (PO) Beata Sawicka 2007 dabei überführt, wie sie Bestechungsgelder annahm. Kaczmarek und das CBA gerieten allerdings auch in die Kritik, weil sie bei der Aufklärung illegale Techniken anwendeten. Sawicka wurde im April dieses Jahres freigesprochen.
Dennoch erfreute sich Kaczmarek großer Beliebtheit und wurde 2011 von Recht und Gerechtigkeit zur Parlamentswahl aufgestellt. Seinen Wahlkreis in Kielce konnte er gewinnen.
Drohung gegen Ehemann
Jetzt ist „Agent Tomek“ seine Parteirechte aber los. PiS setzte die Teilhabe ihres Mitglieds aus, weil Kaczmarek den Mann seiner derzeitigen Geliebten bedroht haben soll. Hintergrund ist ein Streit, der sich im Sommer auf der Feier einer PiS-Abgeordneten abgespielt haben soll. Polnische Medien veröffentlichten heute Tonfragmente aus einem Gespräch Kaczmareks mit dem Ehemann seiner jetzigen Freundin, einer Unternehmerin aus Allenstein (Olsztyn).
Darin droht er seinem Gegenüber Gewalt an, sollte dieser ihn nicht in Ruhe lassen. Er warnt vor „seinen Freunden, die keine netten Jungs“ seien. Schließlich nutzt er noch einige Schimpfwörter und fordert seinen Gegner auf zu verschwinden. Die Partei hat Kaczmareks Parteirechte nun bis zur Klärung des Vorfalls ausgesetzt. „Agent Tomek“ hat sich bisher nicht zur Situation geäußert.