Anschlag auf das Parlament verhindert

Heute haben auf einer Pressekonferenz die Staatsanwaltschaft und der polnische Inlandsgeheimdienst (ABW) Anschlagspläne auf das polnische Parlament (Sejm) enthüllt. Denen zufolge der Terrorverdächtige das Ziel verfolgt haben soll, den Sejm durch einen Bombenanschlag mit vier Tonnen Sprengstoff anzugreifen. Dieses sollte an einem Sitzungstag passieren, an dem der Präsident und der Premierminister anwesend sind. Die Planungen waren offenbar sehr weit fortgeschritten – der gelernte Ingenieur und Chemiker hatte anscheinend schon die nötigen Bestandteile für den Anschlag besorgt. Diese wurden an seinem Arbeitsplatz und bei ihm zu Hause gefunden; beobachtet wurde er schon seit einiger Zeit. Für verschiedene Probesprengungen soll er über 200 Kilogramm Sprengstoff verbraucht haben – vor circa zwei Wochen ist er festgenommen worden. Ersten Meldungen zufolge stand er nicht in Verbindung mit internationalen Terrororganisationen; geleichwohl hat er versucht, eine Kampfgruppe zu organisieren.

Nach der Konferenz hat die Sejm-Marschallin Ewa Kopacz versichert, dass sich die Mitarbeiter des Parlaments sicher fühlen können. Die entsprechenden staatlichen Stellen haben ihre Prüfung bestanden.

Im Falle eines gelungenen Anschlages wäre auch die Deutsche Botschaft in Warschau in Mitleidenschaft gezogen worden – sie befindet sich in unmittelbarer Nähe des Parlaments.