Bergarbeiter-Streik in Jastrzebie-Zdroj eskaliert

Die Bergarbeiterstreiks in Polen nehmen an Härte zu. Heute kam es vor der Zentrale einer Kohlegesellschaft unweit von Kattowitz zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei. Die Minenarbeiter wehren sich gegen ein staatliches Programm zum Umbau im Bergbausektor.

In Polen intensivieren sich die Bergarbeiterstreiks. Heute kam es vor der Zentrale der Jastrzebsker Kohlegesellschaft (JSW) zu Ausschreitungen bei einer Demonstration. Bereits seit mehreren Tagen streiken die Kumpel in den Bergwerken der Gesellschaft in der Nähe von Jastrzebie-Zdroj, etwa 45 Kilometer südlich von Kattowitz (Schlesien). Sie verlangen eine Zusicherung, dass keine weiteren Minenarbeiter entlassen werden. Außerdem soll der Vorsitzende der JSW zurücktreten, zu dem sie kein Vertrauen mehr hätten.

Gegen Ende der zunächst friedlichen Kundgebung kam es zu Scharmützeln mit der Polizei. Dabei sollen die Protestierenden Dosen, Steine und andere Objekte auf die Zentrale der JSW und die dort anwesende Polizei geworfen haben. Die Polizisten reagierten mit Warnschüssen, Tränengas und Wasserwerfern.

Der Streik in Jastrzebie-Zdroj ist Teil des Widerstands von Bergarbeitern gegen Restrukturierungsmaßnahmen im Bergbausektor, welche die Regierung beschlossen hat. Mehrere Minen sollen privatisiert werden. Die Kumpel befürchten Entlassungen und Lohneinbußen. Daher richtete sich der heutige Protest auch gegen den Minister für das Staatsvermögen Wlodzimierz Karpinski, dessen Behörde der JSW vorsteht.