Bombenanschlag auf die Präsidentenmaschine?

Schon seit der ersten Stunde ranken sich Verschwörungstheorien um das Flugzeugunglück der Präsidentenmaschine 2010 bei Smolensk. Damals starben auf einen Schlag 96 Personen aus Politik und Öffentlichkeit, darunter der Präsident Polens Lech Kaczynski. Diese Theorien werden durch viele Unstimmigkeiten und mehrdeutige Informationen genährt.  Zum Beispiel ist gleich nach der Katastrophe die Nachricht durch alle Medien gegangen, dass es drei Landeversuche der Präsidentenmaschine gab, auch ist auf YouTube ein Video aufgetaucht, auf dem angeblich Schüsse im Umfeld des Wracks gleich nach der Katastrophe zu hören waren. Alle Anschuldigungen und Mutmaßungen haben sich bis heute nicht bestätigen können.

Seit einiger Zeit kreist die Theorie in Politik und Medien, es habe kurz vor dem Aufprall der Maschine zwei Explosionen gegeben, die die Absturzursache sein sollen. Eine der meinungsführenden Tageszeitungen in Polen, die Rzeczpospolita hat vor einigen Tagen gemeldet, dass Sprengstoffspuren am Wrack der Maschine gefunden wurden. Heute hat der Generalsstaatsanwalt Andrzej Seremet gefordert, dass Proben der Trümmer – die noch immer in Russland sind – schnellstmöglich nach Polen gelangen, damit die Vorwürfe untersucht werden könne.

Das Finden von Sprengstoffresten, die einen Anschlag belegen würden, wäre eine Sensation, die eine totale Kehrtwende der polnischen Innen- und Außenpolitik zur Folge hätte. Doch erscheint dieses höchst unwahrscheinlich.