Die oppositionelle Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) lud heute zur nächsten Debatte. Das Thema diesmal: das Gesundheitssystem in Polen und seine Reformmöglichkeiten. Eingeladen waren Repräsentanten von Ärzten, Patienten und medizinischem Personal. Nicht auf der Gästeliste stand der aktuelle Gesundheitsminister Bartosz Arlukowicz von der Bürgerplattform (PO). In der Debatte rückten besonders das Problem der Finanzierung des Gesundheitssystems, die Kostenrückerstattung für Medikamente und die Rückkehr von medizinischem Personal an die Schulen in den Vordergrund. PiS-Parteichef Kaczynski schlug die Auflösung des Nationalen Gesundheitsfonds (NFZ) und vereinfachte Regeln für Kostenzuschüsse und Rückerstattungen vor. Diese Vorschläge wurden eifrig debattiert, nicht alle Teilnehmer stimmten dem PiS-Vorschlag zu. Tatsächlich ist das Thema Gesundheitssystem in Polen hochbrisant. Schon lange halten 3/4 der Polen die Arbeit des Nationalen Gesundheitsfonds für schlecht, Anfang des Jahres stieg dieser Wert sogar auf 83%. Kritik entzündet sich dabei besonders an nicht erstatteten Kosten für Medikamente und der immer mal wieder verweigerten Übernahme von notwendigen teuren Behandlungen.