Der entscheidende Tag der Präsidentschaftswahl ist schon der nächste Sonntag. Da sich der Wahlkampf zum Ende neigt, veranstaltete Andrzej Duda heute eine Versammlung, bei der er seine Wahlkampagne zusammenfasste und bewertete.
Die diesjährige Präsidentschaftswahl ist voller Überraschungen und das Endergebnis lässt sich nicht prognostizieren – der amtierende Präsident Bronislaw Komorowski und sein Gegner Andrzej Duda liegen in Umfragen Kopf an Kopf. Die zwei Kandidaten haben sich bereits in der Debatte des öffentlich-rechtlichen Senders TVP miteinander gemessen. Morgen treffen sich die beiden noch mal, diesmal beim Privatsender TVN.
Die Wahlkampagne ist also fast zu Ende und Andrzej Duda organisierte aus diesem Anlass eine Versammlung in Warschau. An dieser haben nicht nur er und seiner Familie teilgenommen, sondern auch Politiker der Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) und zahlreiche Befürworter – unter diesen auch Prominente wie zum Beispiel der Satiriker Janusz Rewinski.
Während der Versammlung sprach Duda die nicht gehaltenen Versprechen seines Gegners Bronislaw Komorowski sowie seine Fehler an. Duda warf dem amtierenden Präsidenten vor, er habe die fünf letzten Jahre lang im Präsidentenpalast gesessen und erst zur Wahlkampagne sei er zu den Menschen raus gegangen. Seiner Meinung nach setzte sich Komorowski in gesellschaftlichen Fragen nicht für die Polen ein. Dabei nannte er ein mangelndes Feingefühl für die Bedürfnisse der Menschen und statt der versprochenen Steuersenkung – die Erhöhung dieser.
Duda bedankte sich ferner für die große Unterstützung, die zum unerwarteten Triumph im ersten Wahlgang führte. Dabei betonte er, dass Polen vor allem bedeutende und nachhaltige Änderungen brauche.
Für den PiS-Kandidaten trat während der Veranstaltung der Satiriker Janusz Rewinski mit einem Sieges-Lied auf und das Publikum skandierte „Wir gewinnen!“ Darüber hinaus sprachen seine Frau und seine Tochter auf der Bühne . Die Ehefrau fragte, warum so viele Menschen ihrem Mann mit den PiS-Vorsitzenden Jaroslaw Kaczynski assoziieren und dadurch vor diesem Angst würden. „Mit vollem Respekt – ich habe keine Angst vor Ihnen, Herr Vorsitzende!“, sagte scherzhaft Dudas Ehefrau. Zu Wort kam auch die Tochter von Andrzej Duda. Sie sprach die medialen Angriffe auf ihre Person an: „Einige sind der Meinung, dass im Endspurt der Wahlkampagne alles fair läuft. Ich setze auf Energie, Anständigkeit und gutes Herz“, so Kinga Duda.
Bild: Andrzej Duda // (cc) Lukas Plewnia / polen-heute.de [CC BY-SA 2.0] / Flickr