Gestern fanden Verhandlungen der Ärzte des Zusammenschlusses von Zielona Gora mit Gesundheitsminister Bartosz Arlukowicz statt. Die Gespräche dauerten circa 14 Stunden, aber die Mühe hat sich gelohnt – beide Seiten sind zu einer Einigung gekommen. Ärzte wollen nun ihre Praxen wieder öffnen.
Der Anfang des neuen Jahres war für viele polnsiche Patienten nicht besonders erfreulich – die Praxen vieler Ärzte waren geschlossen und die Patienten waren auf die Bereitschafts- und Notärzte angewiesen. Das bedeutete unter anderem, dass nicht alle sofort behandelt werden konnten. Die Ärzte des Zusammenschlusses von Zielona Gora wollten noch weiter gehen und drohten mit landesweitem Streik. Sie protestierten gegen die neuen Regulierungen des Gesundheitsministeriums. Dabei warfen sich die beiden Seiten vor, eigene Interessen vor das Wohl der Patienten zu stellen.
Nun ist der Konflikt – zumindest zum Teil – gelöst. Die Ärzte haben beschlossen, ihre Praxen wieder für die Patienten zu öffnen. 14 Stunden haben die Verhandlungen gedauert, aber die Ärzte sind einigermaßen zufrieden – ihren wichtigsten Forderungen ist nachgekommen worden. Nun dürfen die Verträge zwischen den Ärzten und dem Nationalen Gesundheitsfonds (NFZ) nicht einseitig geändert werden. Darüber hinaus müssen die Verträge für eine bestimmte Zeit abgeschlossen werden.
Zugeständnisse des Ministeriums
Die weiteren Punkte der Einigung betreffen die finanziellen Mittel des NFZ, die für Haus- und Familienärzte bestimmt sind, sowie die Datenbanken der Ärzte. Die Mediziner müssen die Daten ihrer Patienten nicht neu erstellen. Ein weiterer Punkt betrifft die Erklärungen der Patienten über die Berechtigung zur medizinischen Hilfe. So eine Erklärung (was mit der Krankenversicherung nicht zu verwechseln ist) würde nach den neuen Vorschriften nach einiger Zeit erlöschen und müsste neu eingreicht werden. Nun entfällt diese Pflicht für die Patienten.
Der Vorsitzende des Zusammenschlussen von Zielona Gora Jacek Krajewski entschuldigte sich heute bei den Patienten, dass sie in der letzten Woche keinen Zugang zu ihren Ärzten hatten. Er betonte aber dabei, dass die ganze Sache auch in ihrem Interesse liege. Eine umstrittene Frage bleibt noch offen – und zwar die nach dem sogenannten onkologischen Paket, das bei einer frühen Erkennung einer Krebserkrankung und somit einer schnellen onkologischen Hilfe dienen soll.
Bild: Konferenz // (cc) Maciej Śmiarowski/KPRM [CC BY-NC-ND 2.0] / Flickr