Der gestern in Donezk entführte polnische Priester Pawel Witek wurde heute wieder frei gelassen. Verantwortlich für die Entführung waren ukrainische Separatisten. Der Priester ist gesund und befindet sich nun unter Obhut von polnischen Diplomaten in der Ukraine.
Über die Befreiung des Geistlichen informierten heute seine Mutter die Medien. Die Mitteilung wurde von einem Sprecher des Außenministeriums bestätigt. Details über die Entführung und Befreiung wurden jedoch nicht bekannt. Der Sprecher berichtete lediglich, dass sofort nach der Information über das Kidnapping entsprechend reagiert worden sei. Er betonte auch, dass das Außenministerium bereits Anfang Mai von Reisen in den Osten der Ukraine und auf die Krim abgeraten habe. Über den Fall wollte auch der Außenminister Radoslaw Sikorski „um der Sache willen“ keine Aussagen machen.
Pawel Witek ist seit mehreren Jahren als Missionar in Kasachstan tätig. In den letzten Tagen hielt er sich im Osten der Ukraine auf, um sein Visum zu verlängern. Bei dieser Gelegenheit wollte er sich den Ort in der Stadt anschauen, wo die Proteste stattfinden. Danach wollte er auf den Verfassungsplatz in Donezk zu gehen, um an einem Gebet für die Ukraine teilzunehmen. Am Zielort kam er aber nicht an. Laut Vermutungen wurde der polnische Priester von den Separatisten festgehalten, weil er keinen Pass dabei hatte.
Die Verhandlungen über seine Freilassung fingen kurz nach der Entführung an. Sie wurden von einem katholischen Bischof aus der Ukraine und dem polnischen Generalkonsul in Donezk, Jakub Wolasiewicz geführt. Sie haben die Entführer überzeugt, dass der polnische Priester sich nur vorübergehend in der Ukraine befindet und dass er normalerwiese in Kasachstan lebt und arbeitet.