Janusz Korwin-Mikke, Parteichef der Neuen Rechten, hat heute im Europaparlament seine erste Rede gehalten. In dem einminütigen Beitrag wandte er sich gegen die globale Erwärmung und schlug vor, Klimaforscher ins Gefängnis zu stecken. Sein Auftritt hat in Polens Medien für viel Wirbel gesorgt.
Heute hat Janusz Korwin-Mikke, Parteichef des Kongresses der Neuen Rechten (KNP), seinen ersten Redebeitrag im Europäischen Parlament gehalten. Er sprach zwar nur knapp eine Minute lang, sorgte aber mit seinen Worten für viel Wind in den polnischen Medien. Korwin-Mikke, dem erst jüngst eine Mitarbeit in einer Fraktion der Rechten wegen antisemitischer Aussagen verwehrt wurde, bezweifelte in seinem Beitrag die globale Klimaerwärmung. Diese sei, sollte sie überhaupt existieren, auf keinen Fall menschengemacht. Stattdessen sei sie eine Erfindung der EU, um das Wirtschaftswachstum in ihren Mitgliedsstaaten zu unterdrücken. Der Effekt seien viel zu hohe Energiepreise. Daher schlug Korwin-Mikke vor, einen Staatsanwalt einzusetzen, um die Verantwortlichen, darunter „Pseudowissenschaftler“ (gemeint sind die Klimaforscher), zu ermitteln und ins Gefängnis zu bringen.
Wirbel in den Medien
Korwin-Mikkes Worte haben im Internet und den polnischen Medien viel Resonanz erzeugt. Größtenteils stieß die etwas wirre Argumentationslinie und das holprige Englisch des Politikers auf Unverständnis und Ablehnung. Einige polnische EP-Abgeordnete twitterten, posteten und kommentierten, dass sie sich für Korwin-Mikke fremdschämen würden. Auch politische Kommentatoren bewerteten Korwin-Mikkes Auftritt als blamabel. Es zeigt sich jedoch, dass das Interesse an Korwin-Mikke und seiner Partei noch groß ist. Jeder seiner Schritte wird verfolgt – das stört den umstrittenen Politiker sicher nicht.