Erster polnischer Selbstmordattentäter des IS

Im Juni hat mit Jacek S. der erste Polnischstämmige einen Selbstmordanschlag für den Islamischen Staat verübt. Der 28-jährige Konvertit töte insgesamt elf Menschen im Irak. Die Politik geht von weiteren polnischen Islamisten im Ausland aus.

Im Juni hat sich der Deutsch-Pole Jacek S. im Namen der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) in die Luft gesprengt. Der 28-Jährige verübte mit zwei weiteren Islamisten einem Selbstmordanschlag auf eine Raffinerie im Irak. Durch die Autobombe wurden insgesamt elf Menschen getötet. Jacek S. ist damit der erste Polnischstämmige, der einen solchen terroristischen Selbstmordanschlag ausgeführt hat.

Der Konvertit Jacek S. stammte aus der Woiwodschaft Pommern und lebte einige Zeit in Göttingen. Er soll die deutsche Staatsangehörigkeit besessen haben. Nach Angaben des Inlandsgeheimdienstes ABW soll sich Jacek S. später im Internet radikalisiert haben. Aus inoffiziellen Quellen ist bekannt, dass er psychische Probleme gehabt haben und auch mit dem Gesetz in Konflikt geraten sein soll. Im April 2015 war Jacek S. dann nach Syrien gereist. Weitere Angaben zum Vorfall will der ABW nicht machen.

Der Vorsitzende des Parlamentsauschusses für Geheimdienste Stanislaw Wziatek (Bund der Demokratischen Linken, SLD) bestätigte den Vorfall und sagte, es gebe noch mehr Polen, die zum Islamischen Staat übergetreten seien. Diese lebten aber außerhalb Polens, etwa in Deutschland, wo sie mit radikalislamischen Ansichten in Berührung gekommen sind.