Heute organisierte das polnische Außenministerium ein Treffen der EU-Abgeordneten. Kurz davor kam es zu einem überraschenden Vorfall – der ultrarechte Politiker Korwin-Mikke verpasste dem EU-Abgeordnetem Boni eine Ohrfeige. Es soll dabei um eine Beleidigung aus den 1990er Jahren gegangen sein.
Zum Zwischenfall kam es kurz vor Beginn des Treffens für die polnischen Abgeordnete des Europaparlaments in Warschau. Über die Ohrfeige informierte Michal Boni die Öffentlichkeit auf Twitter. Dann bestätigte er gegenüber den Medien den Zwischenfall. Seinem Bericht zufolge soll er Janusz Korin-Mikke mit den Worten „Guten Tag“ begrüßt und statt einer Antwort, einen Schlag ins Gesicht bekommen haben.
Der ultrarechte Politiker weiste heute in den Medien darauf hin, dass er vor einigen Wochen angekündigt habe, er wolle bei nächster Gelegenheit Boni eine Ohrfeige verpassen. Nun hat er tatsächlich sein Wort gehalten. Dieser Gewaltakt sei eine Rache für eine Beleidigung aus den 1990er Jahren. Der Vorsitzende des Kongresses der Neuen Rechten (KNP) war nämlich damals einer der Mitautoren des polnischen Lustrationsgesetzes, im Rahmen dessen eine Liste der mutmaßlichen Stasi-Spitzel erstellt und veröffentlicht wurde. Auf dieser stand auch Michal Boni, wofür Boni den ultrarechten Politiker einen Idioten und Verrückten nannte. Im Jahre 2007 gab Boni dann doch zu, dass er mit der Stasi zusammengearbeitet habe. Janusz Korwin-Mikke störte jedoch, dass sich Boni bei ihm bis heute nicht entschuldigt habe.
Korwin-Mikke fühlt sich ferner nicht schuldig und vertritt die Meinung, das es eine Sache zwischen ihm und Boni und die Benachrichtigung der Medien dabei nicht notwendig gewesen sei. Anderer Meinung ist Boni sowie viele andere Politiker. Janusz Palikot zum Beispiel empfiehlt dem rechten Politiker einen Besuch beim Psychiater. Das Außenministerium kündigte an, die Sache an die Staatsanwaltschaft weiterzuleiten.