Das Justizressort hat heute seine Pläne zur Beschäftigung von Haftinsassen vorgestellt. Die Gefangenen sollen im Rahmen ihrer Strafen ohne Vergütung arbeiten. Die dafür vorgesehenen Bereiche lägen vor allem im Bauwesen – zum Beipiel beim Wohnungsbau. Außer Ersparnissen für den Staat ist auch der Resozialisierungsfaktor von großer Bedeutung, mein der stellvertretende Chef des Justizministeriums Patryk Jaki.
Aktuell sind ungefähr nur 30 Prozent der polnischen Häftlinge beschäftigt. Meistens arbeiten sie beim Straßenkehren. Für andere Arbeiten fehlen entsprechende Vorschriften. Die meisten zur Haft Verurteilten arbeiten überhaupt nicht. Dies möchte das Justizressort nun ändern. Schon nach den Sommerferien möchte der Justizminister mehr arbeitende Häftlinge sehen.
Die Vorschriften sollen so angepasst werden, dass die Gefangenen zum Beispiel im Bauwesen beschäftigt werden können. So könnte der Wohnungs-, Kanalisations- oder Hochwasserdammbau gefördert werden. Die Häftlinge sollen dabei nicht bezahlt werden. Ihre Arbeit soll der Gesellschaft, die für ihren Unterhalt durch Steuern zahlt, dienen. Bei Privatunternehmern könnten die Häftlinge jedoch immer noch verdienen – es würde dabei aber ein größerer Teil der Verdienste abgezogen. Für das gesparte Geld sollen 40 Produktionshallen für weitere Gefangenenarbeiten gebaut werden. Die Bauorte wurden schon vorgeschlagen.
Von großer Bedeutung sei der Resozialisierungsfaktor der Arbeit. Vizeminister Patryk Jaki stützt seine Meinung mit entsprechenden Studien, die ergeben hätten, dass Häftlinge, die gearbeitet haben, viel seltener eine weitere Straftat begehen und auf ein gesellschaftliches Leben nach der Haftstrafe viel besser vorbereitet wären.
Bild: Polnische Flagge // (cc) Lukas Plewnia [CC BY-SA 2.0] / polen-heute.de/Flickr