Kaczynski: Gefahr in Verzug

Ist Polen ein gefährliches Pflaster? Je nach Sichtweise und Vergleich kann die Frage unterschiedlich beantwortet werden. Für Jaroslaw Kaczynski, Vorsitzenden der größten Oppositionspartei im polnischen Parlament Recht und Gerechtigkeit (PiS), scheint die Lage im eigenen Land extrem bedrohlich.

Wie das Nachrichtenmagazin Newsweek berichtetet, gab der Oppositionsführer im vergangen Jahr mehr als 250.000 Euro für seine Sicherheit aus. Diese Summe für die Bewachung einer Person werde unter Experten der Branche als ungewöhnlich hoch angesehen. Doch sollen bis zu 200 Sicherheitskräfte Kaczynski bei öffentlichen Auftritten bewachen.

Drohnachrichten und Patronenhülsen

Einige Kommentatoren bemängeln, das Geld für den Personenschutz fließe aus der Parteikasse, die wiederum durch den Steuerzahler subventioniert werde. Doch warum die hohen Sicherheitsvorkehrungen? Wie Adam Hofman, ein bekannter PiS-Politiker, im Fernsehsender TVN24 heute Morgen mitteilte, werde Jaroslaw Kaczynski massiv bedroht. Jeden Tag bekäme er Drohnachrichten und von Zeit zu Zeit Patronenhülsen zugeschickt. Hofman beschuldigt die rechtsliberale Regierungspartei Bürgerplattform (PO), eine Atmosphäre erzeugt zu haben, die zu dieser Bedrohungslage geführt habe.