Oppositionsführer Jaroslaw Kaczynski ist weiter auf seiner Werbetour durch ganz Polen unterwegs. Dabei trifft sich der Parteichef der nationalreligiösen Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) mit Bürgern, vorwiegend seinen Anhängern, zu Vortrags- und Fragestunden. An jedem Wochenende erklärt er dabei, wie er und seine Partei sich die Zukunft des Landes vorstellen.
An diesem Wochenende war Kaczynski südlich von Warschau unterwegs. Eines seiner Hauptthemen war erneut die Reform des Rentensystems – Kaczynski plant ein Referendum, dass eine vollständige Rückkehr zu einem öffentlichen Umlagesystems beschließen soll. Man wolle sich aber der auch bei einem negativen Ergebnis der Meinung der Bevölkerung beugen, so der Ex-Premier. Jüngst hatte wieder eine Debatte über das Rentensystem in Polen begonnen.
Neben weiteren Wahlversprechen wie zusätzlichen Arbeitsplätzen und besser ausgestatteten Schulen, warf Kaczynski auch schon einen Ausblick auf kommende Wahlen (die nächsten Parlamentswahlen sind voraussichtlich in zwei Jahren). Seiner Meinung nach bedürfe es einer Wahlkontrolle durch Anhänger der eigenen Partei. Man müsse sicherstellen, dass die Ergebnisse auch wirklich mit der Realität übereinstimmten. Daher sollten am besten am Wahltag vor jedem Wahllokal den ganzen Tag und die ganze Nacht PiS-Anhänger stehen, um Druck auf die Wahlleiter auszuüben. Diese Aufgabe solle Leuten zufallen, die aus dem nationalkonservativen Milieu stammen und PiS nahe stehen: Hörer des erzkatholischen Radiosenders Radio Maryja und Leser des Tabloids Gazeta Polska beispielsweise.